Wenn Prokrastination klüger ist als vernünftige Pläne

Du kennst das vielleicht: Da liegt ein durchdachtes Projekt, das eigentlich perfekt zu dir passt. Alle sagen „Mach das!“ und du hast auch richtig Lust drauf, aber…, du setzt es einfach nicht um. Wochenlang, vielleicht monatelang.

Bei der SEHHELDIN geht es um Umbrüche und darum, sowohl den äusseren Realitäten als auch den inneren Blockaden und Ängsten ins Auge zu schauen. Denn nur wehr beides ehrlich sieht, findet zu Lösungen, die machbar UND stimmig sind.

Meine Geschichte zeigt: Manchmal ist das, was nach Aufschub aussieht, die klügste und sinnvollste Entscheidung, die du treffen kannst.

Wenn Begeisterung auf harte Realitäten trifft

Alles war perfekt ausgearbeitet: mein 3-Monats-Programm als Follow-Up zu meinem erfolgreichen Pilot-Programm GEMEINSAM. Die Rückmeldungen waren begeistert und ich war absolut in meinem Element. Nach jedem Abend bin ich glücklich ins Bett.

Es schien nur einen sinnvollen Weg zu geben: Den Schwung nutzen und das umsetzen, was ich mir schon so lange vorgestellt hatte.

Doch das Konzept lag da in meiner Cloud. Und lag und lag.


Lange redete ich mir ein: „Ich brauche nur eine Pause, dann starte ich voller Schwung.“

Irgendwann war mir dann doch sehr deutlich: Nein, das werde ich nicht. Ich prokrastiniere nicht nur, bin nicht faul. Hier geht es um etwas ganz Anderes.

Die Frage, die alles veränderte

Blockiert mich etwas oder weiß ein Teil von mir längst, was wirklich klug und sinnvoll ist?

Nach ehrlicher Analyse war mir klar: Ein Teil von mir war so viel klüger und realistischer als meine Begeisterung.

Den Realitäten ins Auge sehen, auch wenn es weh tut

Ich machte mir liebevoll und auch gnadenlos deutlich:

  •  Mit meinen eingeschränkten Energien durch die Augenerkrankung würde mich ein unflexibles Gruppenprogramm regelmässig überlasten.
  • Wenn ich erschöpft bin, bekommen die Teilnehmenden nur einen Bruchteil dessen, was sie gebucht haben.
  • Mir fehlt die körperliche Energie für das Marketing, um überhaupt eine entsprechende Gruppe zusammenzubringen.
  • Diese Idee katapultiert mich zurück in mein altes „Unternehmerinnen-Ich“, das keine Rücksicht auf meine körperlichen Grenzen nimmt.

Erkenntnis: Ich prokrastiniere nicht, ich bin nicht faul. Ich bin realistisch – und damit klug!

Fazit: Mein Konzept passt nicht zu meinen Realitäten, nicht zu meinem Leben jetzt. Noch mehr: Es verhindert, dass ich ein Leben für mich entwickele, das passt.

Sobald ich diese Entscheidung getroffen hatte, hörte meine ständige innere Anspannung schlagartig auf..

Der schwerste Teil: Den inneren Gefägnissen begegnen

Diese praktische Entscheidung war nur möglich, weil ich vorher den schwersten Teil angegangen war:

Ich liess strategische und Gewinnziele für die SEHHELDIN los.

Das ging nur, weil ich mich sehr bewusst meinen Ängsten gestellt hatte: Die ganz natürliche Panik vor fehlendem Einkommen und Armut. Täglich übte ich mich darin, Vertrauen zu entwickeln, Vertrauen in mich und ins Leben.

Ich besann mich bewusst auf meinen oft bewiesene Kompetenz: Mich neuen Situationen zu stellen, neue Perspektiven zu entwickeln und immer wieder Lösungen zu finden.

Das war ein bewusster Prozess, in den ich viel Zeit, Energie und Geld investierte.

Was dabei herauskam: Mehr Leben im Leben

Meine Entscheidungen für genau diesen Moment in meinem Leben:

  • Ich plane maximal einen Termin pro Tag, egal ob beruflich, privat oder Ehrenamt.
  • Absprachen sind mit „Fragezeichen“, für den Fall, dass es doch zu viel wird.
  • Weiter bloggen und den SEHHELDIN-Brief schreiben, weil ich „meine“ Themen in diee Welt bringen will.
  • SEHHELDIN zurück zu den Wurzeln: Engagierter Blog und inspirierenden Newsletter statt strategisches Unternehmen.
  • Ich begleite die Menschen in 1:1 Coaching, die mich finden über meinen Blog, meinen SEHHELDIN-Brief oder über Kontakte.

Warum diese Entscheidung mich befreit hat

Die SEHHELDIN startete 2019 als Blog, weil ich Ideen zu zentralen Fragen teilen wollte; Fragen, zu denen ich selbst nirgends Begleitung gefunden hatte. Ein Unternehmensblog fragt nach strategischer Ausrichtung, danach, was Menschen kaufen. Menschen suchen selten das, worüber ich schreiben möchte, sie finden es und fühlen sich gesehen und inspiriert.

Teil davon ist auch: Ich passe nicht in kleine Schachteln, Labels sind nicht mein Ding. „Weltenverbinderin“ hat mich mal jemand genannt, das ist mein Talent, mehr noch: Das ist mein Kern. Querverbindungen ziehen, Brückenpfeiler verbinden, Wissensgebiete vereinen. Komplexität ist „mein Ding“.

Mit der Entscheidung gegen strategische Ziele, holte ich mir daher meine Freiheit zurück: Gedankliche Freiheit, Freude am Schreiben, Leichtigkeit beim Inspirieren. Und so viel mehr Leichtigkeit und Möglichkeiten in meinem Leben jenseits der SEHHELDIN. Ich habe wieder Energie für mein Leben, für Freundschaften, für Spaziergänge, für Ehrenamt.

Meine äussere Welt ist durch meine Seheinschränkung deutlich kleiner geworden. Meine innere Freiheit, habe ich mir zurückgeholt. Ach was, um Vieles vergrössert. Ich atme wieder und bin stolz auf mich und diesen Weg.

Was du für dich mitnehmen kannst

Wenn du in deiner eigenen „Nebelzone“ steckst:

Frage dich nicht nur „Was blockiert mich?“, sondern auch: „Was weiß ein Teil von mir bereits?“

Deinen Realitäten ins Augen schauen bedeutet nicht, dass du aufgibst! Es bedeutet:

  • Deine praktischen Realitäten ehrlich anzuerkennen
  • UND deine inneren Ängste und Glaubenssätze zu bearbeiten

Erst, wenn du diese innere Reise bewusst, liebevoll und gleichzeitig brutal ehrlich angehst, findest du für dich, was machbar und gleichzeitig stimmig ist.

(Mehr zum Thema „Nebelzone“, der Zeit zwischen Ende und Neuanfang, liest du in meinem Artikel Warum es dir nicht gelingt, nach einschneidenden Veränderungen Neues zu planen)

Entscheidungen treffen macht frei

Schon nach kurzer Zeit merkte ich also: Ich kann wieder atmen! Ich bin aus dem Kampf- und Überlebensmodus ins Leben gewechselt. Dadurch öffnen sich neue Türen. Ich öffne neue Türen. Es gibt jetzt so viel mehr Leben in meinem Leben und so viel mehr Leichtigkeit und Lebensfreude.

Ich lächele, während ich das tippe. Die nächste Idee für meinen SEHHELDIN-Brief ist schon da. Die übernächste auch. Es sprudelt. Ich sprudele. Endlich.

Welche Entscheidung wartet gerade darauf, dass du sie triffst?


Du steckst selbst in einem Lebensumbruch und suchst ehrliche Begleitung ohne romantisierte „Folge-deinem-Herzen“-Ratschläge? Dann abonniere jetzt gleich meinen SEHHELDIN-Brief. Clicke hier und abonniere meinen SEHHELDIN-Letter 💛


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