Das gehe ich jetzt so richtig gut an. Nach allen Regeln der Kunst. So viel steht für mich fest.
Nicht verdrängen, nicht kleinreden und auch nicht hängenbleiben im Alten.
Schließlich beschäftige ich mich seit Jahren damit, was hilft bei einschneidenden Veränderungen. Walking-the-talk ist einer meiner Kernwerte.

Meine neue Lebensaufgabe wird es, die Weltbeste im Annehmen und im Neu-Gestalten zu werden. Das bin ich mir schuldig, denke ich. Mir, meinem Leben, der Welt.

Ich tue das, was ich schon immer tat

Ich kämpfe. Gebe mein Bestes. Finde es meist nicht gut genug.
Für mich fühlt es sich nicht so an. Ich halte das für normal, für den für mich einzig möglichen Weg. Die Messlatte liegt hoch, ohne dass ich das selbst bemerke.

Und ich bin müde. So unendlich müde.

Irgendwann, ein Podcast. „Gnade, das ist so ein tröstliches, menschliches und aus der Mode gekommenes Wort“, höre ich jemanden sagen. „Gnädig sein mit uns selbst, voller Mitgefühl für uns selbst. Großzügig und großherzig. Mild und voller Liebe.“

Mein Körper entspannt sich, sofort. Ich lächele und weiß: Das will ich für mich. Mehr Mitgefühl mit mir. Wirklich den Mut haben, zu sehen, wie viel ich da gerade trage und leiste und bewege. Gnädig sein mit mir. Liebevoll und großherzig.

Kampf ist das Gegenteil von Leben

Sofort spüre ich: Müde kann ich nichts erreichen, kämpfend bleibe ich hängen. Kampf ist das Gegenteil von Leben und ganz sicher das Gegenteil von Gnade. Und wem will ich da überhaupt etwas beweisen? Welche alten Muster treiben mich da an?

Und das Verrückte ist: Mein Name, Anne, hat verschiedene schöne Bedeutungen und eine davon ist „Gnade“.

Seitdem übe ich das mit dem Gnädig-Sein. Sage manchmal laut: Liebe Anne, sei gnädig mit dir. Wenn es mir gelingt, dann freue ich mich und wenn mal nicht, dann übe ich Großherzigkeit mit mir.

Sei gnädig mit dir

Mild. Freundlich. Großherzig. Voller Mitgefühl. Verzeihend. Verstehend.

Wenn nicht du, wer dann?