Dieser Artikel ist für dich, wenn du hochgradig kurzsichtig bist. Wenn du dich jemals für deine Brille geschämt hast. Wenn du jemals wegen deiner Brille gehänselt wurdest. Und wenn du dich deshalb nicht attraktiv und begehrenswert fühlst. (Und auch für dich, wenn du dich wegen irgendetwas Äusserliches schämst)
„Ich schäme mich wegen meiner Brille.“
Ich lese Nachrichten von wunderbaren jungen Frauen und Männern, die sich schämen für ihre Brille. Von Jugendlichen, die berichten, dass sie in der Schule gemobbt werden, weil sie eine Brille tragen. Sie möchten unbedingt herausfinden, was die beste Brille für sie ist. Und vor Allem: Welche Gläser so dünn wie möglich sind, damit kaum zu sehen ist, dass sie hochgradig kurzsichtig sind.
Mein Herz blutet. Ich höre und fühle, was vielleicht nicht gesagt wird.
Hinter diesen Fragen nach den dünnsten Brillengläsern verbergen sich sehr häufig Ängste und Überzeugungen: „Ich bin hässlich. Niemand findet mich attraktiv. Ich bin nicht sexy. Ich kann gar nicht sexy sein mit so einer Brille.“
Und das kommt nicht von ungefähr.
Keine strahlende Heldin, nirgends.
In Filmen sind die, mit den dicken Brillen immer die Nerds, die komischen Typen, die, die irgendwie verpeilt und einsam im Leben stehen.
Die, mit den dicken Brillen, dass sind die Loser. Das Gegenmodell zu den strahlenden Held*innen. Im besten Falle sind sie intelligent. Aber attraktiv? Fehlanzeige.
Heute macht mich dies so unglaublich wütend.
Wie schwer wird es dir gemacht, hier deinen eigenen Weg zu gehen. Selbstbewusst zu sein. Ein positives Selbstbild zu dir und deinem Körper aufzubauen.
Vielleicht hast du wunderbare Eltern, die dir sagen, wie schön sie dich finden. Aber wem glaubst du mit 14 oder 18 Jahren mehr? Deinen Eltern oder dem, was du täglich überall siehst und hörst in deiner Welt? Eben.
I feel you
Erst seit Kurzem bin ich mir bewusst darüber, wie sehr meine Brille mein Leben bestimmt hat. Nicht nur wie in diesem Artikel beschrieben im Schwimmunterricht und in so vielen praktischen Situationen, sondern auch darin, wie ich auf Jungen und Männer zugegangen bin. Oder eben nicht zugegangen bin, weil ich auch im tiefsten Inneren überzeugt war: Eine mit so einer Brille, die findet niemand sexy.
Damals mit 16…
Meine Mutter erzählt mir die folgende Geschichte:
Ich bin vielleicht 16 Jahre alt. Wie hoch meine Dioptriezahl ist, weiß ich nicht mehr genau, mindestens – 12 Dioptrie, vermutlich etwas mehr.
Ich habe Kontaktlinsen, aber diese kann ich nicht immer tragen. Eine richtig gute Brille soll her von einem richtig guten Optiker.
Nach langem Probieren und Beratschlagen habe ich es gefunden: Das schicke Modell mit etwas breiterem Rahmen, das perfekt zu meinem Gesicht passt.
Meine Mutter erzählt, wie sehr ich mich freute und wie groß meine Hoffnungen waren.
Einige Tage später fahren wir voller Vorfreude dann also wieder zum Optiker.
„Du hast bitterlich geweint als du die fertige Brille mit deinen starken Gläsern sahst.“
Das tollste Modell, die bestmöglichen Gläser und die Welt der 16- jährigen Anne bricht zusammen. Nie soll mich jemand damit sehen. (Was natürlich unmöglich ist.)
…verstecke ich mich
Ich erinnere mich noch heute an mein (Körper-) Gefühl, wenn ich versuchte, eher unauffällig zu sein, damit niemand merkt, dass ich so eine Brille auf der Nase habe.
Ich erinnere mich an Feste und Ferien, wo ich Jungs höchstens aus der Ferne anhimmelte, weil ich im tiefsten Inneren überzeugt war, dass sie mich sowieso niemals attraktiv finden können.
Ich erinnere mich an die viel zu langen Stunden, die ich meine Kontaktlinsen trug, weil die Idee zu schrecklich war, irgendwo in meiner Brille aufzutauchen.
Ich erinnere mich an Feste, zu denen ich nicht ging, weil die Idee, dass ich da mit Brille sein soll, mir unmöglich erschien.
Wie viel habe ich verpasst. Wie viel Leben ist an mir deswegen vorbei gezogen. Traurig, oder?
Nie wurde ich wirklich gehänselt – was vielleicht daran lag, dass ich auf einer Mädchenschule war – und doch hatte mich jahrzehntelang die feste Überzeugung im Griff, dass eine mit meiner Brille nicht attraktiv ist. Stark – unbedingt. Sexy – ich doch nicht.
Meine Überzeugung hatte mich im Griff
Genau: Die Überzeugung hatte mich im Griff. Ich konnte es mir absolut nicht anders vorstellen, als dass die Gleichung so aussieht: Dicke Brille = unattraktiv = nicht begehrenswert.
Heute weiß ich: Es gab so einige Menschen, die mich attraktiv fanden. (Manche haben es mir später erzählt, als sie selbst mutiger waren). Aber ich habe es nicht wahrhaben können. Denn ich habe es nicht bemerkt und war 100% überzeugt, dass sie mich „nur nett“ fanden. Sympathisch, eine, mit der man toll reden kann. Aber sexy? Ich doch nicht. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass etwas anderes wahr sein könnte.
Mein Herz blutet für die junge Anne. Die sich erst „erlöst“ fühlte, als sie quasi „dank“ der Staroperationen aufgrund meiner pathologischen Myopie keine dicken Gläser mehr hatte. Da war ich Mitte 30.
Mein Herz blutet für all die wunderbaren, schönen Menschen, die sich hässlich fühlen aufgrund ihrer Brille. Dieser Artikel ist für euch.
Ich beschönige nichts
- Ja, Kinder und Jugendliche können hart sein.
- Ja, eine starke Brille gehört nicht ins gängige Schönheitsideal.
- Ja, das wird sich vermutlich in der nächsten Zeit nicht ändern.
- Ja, es wird Menschen geben, die das nicht attraktiv finden.
- Ja, eine Brille mit – 14 Dioptrie sieht auch mit den teuersten Gläsern nicht nach Durchschnitt aus. Noch weniger eine mit – 20 Dioptrie.
Das ist die unfreundliche Realität, so lange es keine coolen Vorbilder gibt. Keine Insta-Influencer*innen mit dickeren Brillengläsern, keine Hollywoodstars, die der strahlende Held sind in ihrer schönen – 8 Dioptrie Brille.
Menschen sind da schwach und beeinflussbar. Das ist so.
Aber dies ist nur eine Seite. Es gibt noch eine andere Realität. Eine, die du in der Hand hast.
Was ich als junge Frau so gerne gewusst hätte
Du bist sexy!
- Wenn du dich selbst attraktiv findest, ziehst du Menschen an.
- Wenn du Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlst, dann ist das attraktiv.
Ich höre schon dein Lachen: Ja, ja, natürlich. Das glaubst du doch selbst nicht. Doch, das glaube ich. Davon bin ich sogar überzeugt.
Wenn du dich selbst sexy findest:
- gehst du mit erhobenem Kopf und aufrecht irgendwo hin – das ist sexy.
- strahlst du aus, dass du dich magst – das ist sexy.
- lachst du herzlich und lässt alle sehen, wie toll du bist – das ist sexy.
- merkst du, wenn jemand dich gut findet – sexy.
- bist du einfach du selbst. – auch sexy.
Keine verhuschte Maus, keiner der denkt, er muss Witze reißen, um irgendwie anders auf sich aufmerksam zu machen, keine*r die lieber nicht feiern geht als mit Brille irgendwo hin.
Das Verrückte ist: Wenn ich Bilder von den schönen jungen Menschen sehe, die sich so sehr für ihre Brillen schämen, denke ich oft: Sah ich früher vielleicht auch so strahlend und gut aus?
Das Verrückte ist: Wenn ich jetzt zurück denke, habe ich immer dann jemanden kennengelernt, wenn ich mich nicht besonders schön gemacht hatte. Wenn es mir einfach gut ging. Und nein, sie waren nicht sofort wieder weg, als sie mich dann in meiner Brille sahen.
Wir können sie nicht plötzlich herzaubern, die coolen, attraktiven kurzsichtigen Held*innen mit starken Brillen. Auch heute wirst du vermutlich kein Vorbild finden. (Wenn doch, lass es hier wissen!)
Es gibt nur eine Lösung:
Sei eine Sehheldin. Sei ein Sehheld. Und zeige der Welt, wie attraktiv du bist. Wie cool. Wie sexy. Abgemacht?
Sei mutig und teile hier deine Erfahrungen und Ideen. Damit alle noch mehr Sehheld*in sein können!
Fühle dich sexy. Sei ein* Sehheld*in! Was das ist, liest du in meinem Sehheld*innen-Manifest.
PS: Jemand meinte, ich könnte dazu doch einen kleinen Workshop machen. Könnte ich. Online – kein Problem. Fändest du das grundsätzlich gut? Dann schreibe mir eine Email oder eine App. Oder über FB Messenger.
Liebe Anne, vielen Dank für diesen tröstenden und mutmachenden Artikel.
Ich erkenne sehr viel von dem was du schreibst auch selbst wieder. In der zweiten Klasse wurde bei mir zum ersten Mal eine Sehschwäche festgestellt und seit dem ich das erste Mal die Brille aufgesetzt hatte fand und finde ich mich wirklich hässlich damit, damals habe ich sie nur wenn es unbedingt notwendig war aufgesetzt, und wurde zudem auch zum Glück nicht so viel aber doch etwas dafür gemobbt.
Auch heute noch mit achtzehn Jahren kostet es mich große Überwindung die Brille aufzusetzen, da ich mich selbst deutlich hübscher ohne Brille finde. Ich komme stattdessen immer sehr gerne auf Kontaktlinsen zurück, aber diese kann man ja auch nicht die ganze Zeit tragen.
Wenigstens aber schäme ich mich nicht mehr direkt, wenn ich sie aufsetze, auch wenn ich mich dennoch unwohl damit fühle.
Es ist vielmehr so, dass ich mich wirklich sehr dafür schäme, wenn andere Leute, die mich ohne Brille kennengelernt haben dann mit Brille sehen. Es ist schön für mich so lange wie nur möglich den Schein zu wahren keine zu brauchen.
Und wie gesagt, es fällt mir auch immer noch schwer meine Brille aufzusetzen, obwohl meine Augenärztin schon ganz oft mit mir geschimpft hat, weil ich -5 Dioptrien habe. Ich weiß aber natürlich, dass das noch gar nichts im Vergleich zu anderen Werten ist.
Aber zumindest meine Freunde und Familie mögen mich so wie ich bin, auch wenn es zumindest mir mit meiner Brille auf der Nase teilweise noch echt schwerfällt.
Liebe Grüße
Ariadne
Hallo liebe Ariadne, danke für deine Offenheit! Das ist so wichtig, weil andere dann auch Mut finden, um zu ihren Gefühlen ehrlich zu stehen. Was ja die Grundlage dafür ist, um etwas für sich zu verändern. Klar, ich kann jetzt von Außen schlau kommentieren mit Sätzen wie „Brillen in der Stärke sind doch heute super schick“, das wird dir aber nicht helfen. Denn es geht um deinen Selbstwert: kannst du dich so Annehmen wie du bist? Und ich vermute mal, das geht über die Brillenfrage hinaus. Was darfst du in deinem Inneren heilen und neu lernen, damit du noch mehr zu dir stehen kannst? Denn dann wirst du auf jeden Fall ganz anders aufrecht und zufrieden durch dein Leben gehen. Mit deiner Brille und deinen Kontaktlinsen (und überhaupt). Ich verstehe dich natürlich, sonst hätte ich den Artikel nicht so schreiben können. Ich bin da durch sehr viele intensive Lernprozesse gegangen, ganz bewusst. Sei mutig und liebevoll mit dir selbst, Anne
Hallo Anne,
bin heute zufällig auf deine Seite gestoßen, da ich wieder einmal einen Anlauf wegen Schwimmbrille, mit oder ohne Stärke, machen wollte. Habe deinen Artikel dabei wegen Schwimmunterricht und so gefunden. Da kamen wirklich Erinnerungen hoch.
Mit 13 Jahren wurde ich innerhalb eines Jahres sehr kurzsichtig (-3,5 Dio).
Ich bekam ein wirklich hässliches Kassengestell verpasst und das war es dann. Brillenschlange! Meine ganze Teenagerzeit habe ich mit der Brille gehadert, zumal meine Augen von Jahr zu Jahr schlechter wurden. Ich wollte doch auch nur so hübsch sein, wie die anderen Mädels. Wie oft habe ich meine Brille auf dem Nachhauseweg von der Schule in die Tasche gesteckt und bin dann fast blind heim gelaufen. Natürlich habe ich Niemanden erkannt. Dann endlich 18 und ich konnte mir von meinem ersten eigenen Geld die heiß ersehnten Kontaktlinsen kaufen. Damals, ich bin Jahrgang 1969, gab es aber nur harte Linsen. Das war so eine Quälerei. Ich dachte, ich gewöhne mich nie daran. Aber ich wollte unbedingt auch mal „ohne“ sein. Meine Augen haben nach ein paar Stunden getränt und gejuckt, aber das war egal.
Heute, ich bin jetzt 52 J., bin ich bei -6,6 Diop. angekommen. Das sind natürlich keine -12 Dioptrien und mehr, aber ich glaube, ab einer gewissen Kurzsichtigkeit, ist man ein Stück weit einfach gehandicapt. Ohne Brille Auto fahren – nicht dran zu denken. Auch mal ohne Brille weggehen? No go. Das erste was ich morgens aufsetze ist die Brille, das Letzte am Abend, die Brille. Natürlich gibt es mittlerweile viel verträglichere weiche Linsen und zwar überall. Sogar im Drogeriemarkt. Aber das Blöde ist, durch die vielen Jahre mit Brille habe ich mich und andere sich an mein Gesicht „mi“ gewöhnt. Habe ich mal Linsen drin, finde ich mich einfach nur hässlich. Eigentlich sollte ich in meinem Alter über so etwas stehen, aber ich schaffe es nicht. Habe tatsächlich Angst davor, dass mir jemand sagt, dass ich mit Brille besser aussehe. Aha, ich brauche also ein Gestell mitten im Gesicht um besser auszusehen??
Das ist alles traurig. Jemand mit guten/kaum schlechten Augen kann es niemals nachempfinden, was es heißt, schlecht zu sehen. Viele Grüße, Isabel
Liebe Isabel, ich freue mich, dass du dich durch meinen Blogpost so gesehen fühltest. Ich fühle, was du erzählst. Und ja: Die anderen können es nicht nachvollziehen und das macht oft einsam. Und schmerzt. Ich glaube: Bei dir will ganz viel gesehen werden. Sehr viel. Wie bei fast allen mit dieser Geschichte, die nicht spannend genug war und ist für Mit-Gefühl. Ich lege dir diesen Blogartikel noch ans Herz:https://sehheldin.eu/7-fakten-das-bringt-es-dir-deinen-schmerz-zu-sehen/. Dich zu sehen, wirklich Mitgefühl zu haben bringt innere Heilung. Alles Liebe, Anne
Vielen Dank! ☺️
Machen wir uns nichts vor, ich entwickelte eine typische Schulmyopie. Mit 8 Jahren noch -0,25L 0,75R und so bis zum 10 Jahr wurde es etwas mehr, somit war ich mit 16 bei -3,75L 7,50R ein beidäugiges sehen wurde unmöglich wurde aber durch Fehlerhafte Behandlung voll mit Brille korrigiert, was dann zu einem Schielen führte, in den 80igern gab es etwas größere Metallgestelle und Gläser überragten, das Gestell von der Seite, ohne Brille habe ich mein Gesicht ohne Brille erst mit 18 sehen können. Das verhindert in wichtigen Jugendjahren, die Beschäftigung mit dem Äußeren und der Persönlichkeits/Identitätsentwicklung. Ich war immer unsicher und nahm mich nicht an und kam dann auf bessere Kontaktlinsen, was auch lästig war 1999 war dann die Laserkorrektur meine Rettung und gab mir ein völlig neues Selbstbewusstsein. Brille ist immer bei hohen Fehlsichtigkeiten ein Problem, heute hat sich die Brill von der Prothese zu einem modischen Teil gewandelt und viele lassen sich aus modischen Gründen eine Brille mit Fensterglas machen und eine Frau mit Brille ist durchaus Sexy, wenn alles drumherum gefällt. Aber jungen Menschen rate ich erst mal zu Kontaktlinsen, damit ihr eure Jugend mit dem ersten Freund Freundin unbeschwert leben könnt, es geht hier, um die Psyche die sich noch entwickelt später gibt es inzwischen viele Möglichkeiten auch jemanden mit -25 frei von der Sehhilfe zu machen…Ihr frofitiert vom medizinischen Fortschritt und Menschen mit extremen Fehlsichtigkeiten sehe ich so gut wie nicht mehr. Denkt positiv es ist besonders für Mädels zwischen 12-16 Brillen in hohen Stärken zu akzeptieren und ich empfehle, das mit einem Psychotherapeuten und Augenarzt an zu gehen. Einen Freund bekommt ihr auch legt euren Fochs auf euer Haar, Figur und traut euch zur Initiative, so habt ihr auch die Erfahrungen wie alle, was wichtig ist, nehmt die Brille beim küssen ab zeigt eure Jugend und Schönheit und wenn ihr jemanden liebt könnt ihr sie auch abnehmen, so tat ich es immer und euer Partner lernt andere Dinge schätzen und gewöhnt sich und akzeptiert und liebt euch wie ihr seid, aber ihr müsst ,oft den ersten Schritt wagen. Dann wird es schon, dann nehmt einen, oder eine eher schüchterne. Denkt Positiv. Für den Sommer lasst ihr euch mit euren hohen Brechkraftgläser eine schicke Sonnenbrille machen, was dann auch befreit.
Danke Don für deine Erfahrungen! Ich bin keine Freundin von Ratschlägen, weil das alles hoch- inviduell ist. Was ist schön finde ist, wenn Menschen lesen können und sich überlegen, ob sie davon etwas inspiriert. Und übrigens Es gibt noch absolut keine Möglichkeiten, – 25 Dioptrie so zu operieren, dass an der Ursache etwas verändert wird. Dh, das kann unter Umständen ein großes Risiko sein. Die, mit den hohen Dioptriezahlen haben ja doch recht häufig eine Katarrakt – OP in frei jungen Jahren, wenn die Netzhaut das zulässt. Dann ist das Auge noch genau so anfällig, aber die dicke Brille, um die es hier geht, gehört tatsächlich der Vergangenheit an. Und ja: Ein Umfeld (Eltern), die ihre Kinder spüren lassen, dass sie schön sind, das wäre schon viel wert für die innere Entwicklung. Bleibe neugierig! Anne
Vielen Dank Anne für diesen Artikel… ob Mann oder Frau, ich denke die Problematik und das (innere) Leiden ist geschlechtsneutral. Wir alle kennen die von Dir beschriebenen Gedanken, Nöte und Sorgen. Als „Mann“ im jungen Alter kommt noch hinzu, dass „Mann“ eben durch die Brille geschwächt ist, sobald es um körperliche Behauptung geht. Zack, das erste Ziel war die Brille und die Situation dadurch schon fast entschieden. Ich hatte das Glück, mit Kontaktlinsen, relativ gut Fussballspielen zu können, was das Defizit der dicken Brille etwas ausgeglichen hat. Jedoch gab es unzählige Situationen, die oben schon von mehrfach beschrieben wurden, die halt eben nicht auf dem Fussballplatz stattfanden, sondern in Situationen, wo man seine unzulängliche Sicht komplett vorgeführt bekam. Vielen Dank Anne für diesen Artikel. Er wärmt nachträglich!
Lieber Frank, vielen, vielen Dank für deine Rückmeldung. Es tut mir immer in der Seele weh, solche Geschichten zu hören. Dann will ich den kleinen Frank im Nachhinein noch drücken und alles tun, damit er nicht beginnt an sich selbst zu zweifeln. Ob es wohl möglich ist, andere Kinder von so Hänseleien und Gemeinheiten abzuhalten? Können Erwachsene da was tun? Das Kind selbst? Das interessiert mich. Toll, dass Fußball mit Kontaktlinsen ein Erfolg war. Bleibe mutig, Anne
Danke Anne.
Ich denke, die Kids heute gehen ganz anders mit der Situation um als in den 80ern als ich Kind war. Ich sehe das an meiner Tochter, jetzt 12, wo das praktisch kein Thema ist, eine Brille zu tragen. Im Gegenteil, sie vergleichen ihre Brillen. Zudem tragen ich und auch meine Exfrau Brille. Im Gegensatz zu mir damals. Meine Mutter kämpft heute noch mit sich wegen meiner schlechten Augen, bzw, dass ich von einer Brille „abhängig “ bin.
Es war ein langer Weg, bis ich offen und frei Brille tragen konnte. Siehe mein Profilbild auf fb… vor 10 Jahren noch wäre das für mich undenkbar gewesen.
Und das Forum mit all den lieben Menschen macht zusätzlich Mut.
Ich bin derzeit ziemlich von der Tragbarkeit meiner Kontaktlinsen abhängig und eingeschränkt, daher versuche ich, meinen Aktionsradius mit Brille zu erweitern. Mein Problem ist dabei aber auch, dass mich viele eben nur ohne die starke Brille kennen (und ich mich selbst auch).
Die Gläserstärke verlangt schon Mut und Souveränität, ich bin mit meiner starken Kurzsichtigkeit selbst viel mehr konfrontiert als mit Kontaktlinsen.
Mit Brille ist es aber auch bequemer, privat und im Home Office genieße ich es, sie tragen zu können. Im Urlaub werde ich jedenfalls sicher mehr Brille tragen und vielleicht auch wenn ich mich mit Freunden treffe, wieder ins Kino gehe (je nach Kontaktlinsen-Verträglichkeit).
Unterwegs, wo mich keiner kennt, in vertrauter Umgebung und wo ich mich damit wohlfühlen kann, Sicherheit habe ist das für mich ja kein Problem. Ich glaube schon, dass ich mit Brille gut aussehen kann. Das ist für mich auch Natürlichkeit, Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und Stärke.
Liebe Luisa, Natürlichkeit, Selbstbestimmung, Sichtbarkeit, Stärke. Wow! Welch ein Prozess bist du (nach meiner Wahrnehmung) seit deinem ersten Kommentar durchlaufen. Ich freue mich. Bleib so mutig! Herzlich, Anne
Ich habe + 12 dipt. und kann leider keine Linsen mehr tragen. Ich traue mich immer noch nicht auf die Brille überzusteigen bin so verzweifelt. Eigentlich gefalle ich mir mit der Brille aber habe Angst vor der Außenwelt.
Liebe Esma, wie schön, dass du meinen Artikel gefunden hast und schreibst. Es berührt mich zu lesen, dass du so verzweifelt bist. Und ich freue mich, dass du dir selbst in deiner Brille gefällst. Das ist toll und wunderbar stark und selbstbewusst, liebe Esma. Wovor hast du denn Angst? Was denkst du passiert, wenn du voller Selbstbewusstsein nach draußen gehst in der Brille, in der du dir gefällst? Alles Liebe und: Bleibe mutig! Anne
Hallo Esma,
ich kann dich gut verstehen.Ich bin auch weit und alterssichtig und Hornhautverkrümmung.Ich habe noch nicht so hohe Werte z.Zt +4 und +4,5 dpt.aber meine Augen verschlechtern sich jährlich und in ein paar Jahren werde ich auch wahrscheinlich bei 6 oder 7 dpt.sein.Das macht mir auch Sorgen.Meine Augen sind jetzt schon trotz dünnere Gläser stark vergrössert.Aber ich trage meine Brille sehr gerne und wir wären ohne unsere Brille völlig
hilflos.
Hallo Johanna, wie schön, dass du auf Esma reagierst. Ich freue mich auch, dass du dich von meinem Text angesprochen fühlst als Weitsichtige. Bei dir werden die Augen stark vergrößert, bei hochgradig Kurzsichtigen stark verkleinert. Beides entspricht nicht der sogenannten Norm. Wie schön, dass du deine Brille so gerne trägst. Sie macht unser Leben so erst möglich, du hast so recht. Herzlich, Anne
Liebe Anne, vielen Dank für diesen tröstenden und mutmachenden Artikel.
Ich erkenne sehr viel von dem was du schreibst auch selbst wieder. In der zweiten Klasse wurde bei mir zum ersten Mal eine Sehschwäche festgestellt und seit dem ich das erste Mal die Brille aufgesetzt hatte fand und finde ich mich wirklich hässlich damit, damals habe ich sie nur wenn es unbedingt notwendig war aufgesetzt, und wurde zudem auch zum Glück nicht so viel aber doch etwas dafür gemobbt.
Auch heute noch mit achtzehn Jahren kostet es mich große Überwindung die Brille aufzusetzen, da ich mich selbst deutlich hübscher ohne Brille finde. Ich komme stattdessen immer sehr gerne auf Kontaktlinsen zurück, aber diese kann man ja auch nicht die ganze Zeit tragen.
Wenigstens aber schäme ich mich nicht mehr direkt, wenn ich sie aufsetze, auch wenn ich mich dennoch unwohl damit fühle.
Es ist vielmehr so, dass ich mich wirklich sehr dafür schäme, wenn andere Leute, die mich ohne Brille kennengelernt haben dann mit Brille sehen. Es ist schön für mich so lange wie nur möglich den Schein zu wahren keine zu brauchen.
Und wie gesagt, es fällt mir auch immer noch schwer meine Brille aufzusetzen, obwohl meine Augenärztin schon ganz oft mit mir geschimpft hat, weil ich -5 Dioptrien habe. Ich weiß aber natürlich, dass das noch gar nichts im Vergleich zu anderen Werten ist.
Aber zumindest meine Freunde und Familie mögen mich so wie ich bin, auch wenn es zumindest mir mit meiner Brille auf der Nase teilweise noch echt schwerfällt.
Liebe Grüße
Ariadne
Liebe Ariadne, ich habe das Wichtigste schon auf deinen anderen Kommentar geantwortet. Noch zu deinem hier: Es tut mir in der Seele weh zu hören, dass du dich schämst. Dass du dir so viel Mühe gibst den (vermeintlich) schönen Schein zu wahren. Liegt deine Schönheit an und in deiner Brille? Hängt davon ab, ob du als wunderbarer Mensch geliebt wirst? Ganz sicher nicht. Wie schön, dass du schon die Erfahrung gemacht hast, dass dich Leute lieben – weil du Ariadne bist. Mein liebevoller Rat: Du bist noch so jung. Wenn du jetzt danach schaust, was du brauchst für dich, dann ist das so viel schöner als wenn du erst mein Alter erreichst. Glaube mir: Ich hätte das alles sehr gerne früher gewusst. Alles Liebe, melde dich gerne bei mir, wenn du was tun willst für dich, Anne
Starke Kurzsichtigkeit ist frustrierend, gerade wenn man jung ist. Ich habe schon einige unangenehme Situationen damit erlebt, mit (Un-)Attraktivität und Akzeptanz negative Erfahrungen gemacht. Vor allem ist man mit dem Umstand allein gelassen, eben nicht „normal“ zu sein.
Eine starke Brille zu tragen ist ganz einfach belastend, aber auch mutig. Selbstbewusstsein und eigener Stil sind wichtig. Kontaktlinsen sind jedenfalls eine Befreiung. Ich will meine Einschränkung nicht verleugnen, sie aber auch nicht immer auffällig und nachteilig präsentieren müssen.
Hallo liebe Luisa, ich danke dir für deinen Kommentar. Du bist noch jung? Und JA, es IST frustrierend und JA, die meisten sind damit völlig allein. Darum gibt es ja auch die SEHHELDIN. Es ist für andere einfach nicht zu begreifen und für uns so schwer in Worte zu fassen. Ja, um Mut geht es hier. Den hatte ich mit meiner – 23 Brille früher oft nicht und habe mir damit auch sehr im Weg gestanden. Weil ich mir dadurch so Vieles versagt habe auch. Da will ich alle ermutigen: Suche und finde den Mut, um doch alles zu tun und zu LEBEN. Alles, was du für dich findest, um deinen eigenen Weg zu gehen, der zu dir passt, mit dem du dich wohlfühlst, ist gut. Es geht mir auf keinen Fall um eine Verherrlichung von dicken Brillengläsern…. Alles Liebe dir, bleib mutig und danke, dass du deine Gedanken aufgeschrieben hast. Anne
Danke für den Blog und die Antwort! Momentan vertrage ich meine Kontaktlinsen leider weniger gut und ich habe die Sorge, irgendwann vielleicht nur noch Brille tragen zu können. Mit der Angst, mich damit „outen“ zu müssen und negative Reaktionen zu erleben (wie früher).
Ich habe mittlerweile -10 Dioptrien und empfinde mich mit entsprechender Brille akzeptabel. In die Öffentlichkeit, zur Arbeit möchte ich damit aber nicht unbedingt gehen wollen. Mit starker Brille liefert man sich schon aus!
Meine Schwester „traut“ sich ihre Brille mit -7 Dioptrien im Alltag zu tragen, was ich bewundere.
Ich glaube schon, dass eine gewisse Attraktivität möglich ist, aber auch einiges abverlangt.
Liebe Lisa, was meinst du damit, dass du dich auslieferst mit starker Brille? Wem und was? Anne
Hi Anne,
danke für diesen Artikel, der mir zeigt: Es gibt auch andere, die das gefühlt haben.
Ich hatte keine derartig starke Brille, aber in meinem Umfeld (meine Klasse, mein Dorf, meine Familie) hatte ich die dicksten Gläser mit +6 und +6,5.
Als die Entwicklung endlich so weit war, dass es Kontaktlinsen für mich gab – einige Jahre auch nur harte – war das eine Befreiung. Ich war gerade im letzten Schuljahr und bin förmlich aufgeblüht vor Selbstvertrauen.
Heute gibt es sogar weiche Linsen, aber ich brauche sie gar nicht mehr. Der Trend zu großen Brillen kommt mir entgegen, weil die Gläser dadurch mittlerweile so dünn sind, dass meine Augen fast gar nicht mehr vergrößert werden. Kein Lupen-Effekt mehr.
Außerdem macht einen das Alter souveräner. Ich habe meinen Frieden mit dem Ding gemacht und akzeptiere meine Ecken und Kanten (die Augen sind nur eine davon). Genau das ist es für mich, was jemanden attraktiv macht.
Für Jugendliche ist es natürlich schwer zu akzeptieren, wenn jemand sagt: „Wenn du älter bist, wird es besser.“ Für mich ist es aber genau so gekommen.
Danke für deine Arbeit und bis bald
Robert
Liebe Robert, von Herzen für deinen offenen Kommentar. Wie schön, dass einerseits die fortschreitende Brillentechnik dir den Weg geebnet hat und dann das, um was es als Sehheld geht: Sich wirklich im Inneren zu akzeptieren. Ich würde da so gerne auch mit jüngeren Menschen mal einen Workshop machen. Denn wir hatten fast alle niemanden in der Umgebung als Vorbild. Mit 15 oder 16 Jahren diese Akzeptanz aus sich selbst zu holen, auf sich selbst gestellt, das ist so schwer. Bleiben wir mutig, Anne
Tolles Thema!
Ich selbst habe lange Kontaktlinsen getragen, weil ich (mich mit) Brille immer schon unattraktiv fand. Heute sehe ich meine Brille(n) als ein Accessoire und die Möglichkeit, damit aufzufallen, wenn ich das möchte.
Liebe Rosa, ja, oder? :). Toll, dass du diesen Umschwung für dich geschafft hast. Wie ist dir das gelungen? LG, Anne
Meine Brillen begleiten mich durchs Leben, seit ich denken kann, manchmal kurzfristig unterbrochen von letztlich eher unangenehmen Kontaktlinsen-Episoden.
Und eigentlich wäre mein Leben als stark Kurzsichtige und stark Stabsichtige völlig entspannt verlaufen, hätte es nicht immer wieder diese Momente gegeben, die mir klar aufgezeigt haben, dass ich ein Defizit habe – etwas, womit ich zwar gut umgehen kann, andere jedoch gar nicht, und die haben meistens Null Ahnung.
Ich habe alles durch:
Die allgegenwärtige Sorge von Kindergarten und Schule, dass alle aufpassen müssen, damit meine Brille nicht kaputt geht.
Das mühsame Ablesen von der Tafel, wenn die Korrektur nicht mehr gepasst hat, und die Frage: Wozu hast du denn eine Brille?
Im Schwimmbad die Frage, warum ich dauernd so blöd grinse.
Das Ohmeingottwieblindbistdudenn?, wenn meine Brille die Runde gemacht hat (und nachher voller Fingertapper war).
Das mühsame Putzen, wenn man nicht sieht, wo man putzen muss.
Die Panik, wenn die Brille nach dem Aufwachen nicht genau dort liegt, wo sie liegen sollte.
Oder wenn sich plötzlich die lustigen kleinen Schrauben aus der Fassung verabschieden.
Das Nichtliegenkönnen beim Fernsehen.
Das Anlaufen überm Kaffee, im Winter oder unter der Covidmaske und das Nasswerden im Regen.
Das ständige Verrutschen, jahrzehntelang alle paar Minuten, besonders wenn man keine Hand frei hat.
Die Spiegelungen auf 99,9% aller Fotos.
Das umständliche Sonnenbrillen- und 3D-Brillen Auf-und Absetzen.
Die Killer-Aussage: Du bist viel hübscher, wenn du keine Brille trägst. Magst du nicht mal Kontaktlinsen probieren?
Oder noch besser: Ich hab jetzt auch (!) schon 1,25 Dioptrien und bin total blind, ich kann dich so gut verstehen.
Alle diese Dinge habe ich in 30 Jahren, oft zähneknirschend, gelernt zu akzeptieren.
Ich durfte mich schon sehr früh schminken, um meine kleinen Augen hinter den dicken Gläsern zu kompensieren. Und ich habe in regelmäßigen Abständen Sehnsucht nach Kontaktlinsen, obwohl ich weiß, dass sie mir weh tun und dass ich eine von denen bin, denen man dann sofort ansieht, dass sie „was mit den Augen hat“.
Seit ich es mir leisten kann, kaufe ich mir sündteure ultradünne Brillengläser.
Warum?
Weil ich nicht dem Klischeebild des unbeholfenen, naiven, verklemmten, schmuddeligen, uncoolen, hässlichen Mädchen entsprechen möchte, die uns die Filmindustrie seit Jahrzehnten erfolgreich vorgaukelt und entsprechende Meinungen bildet.
Zwei Filme sind mir in Erinnerung, die ich als Teenie gesehen habe (vordergründig mitgelacht, aber innerlich geweint), nämlich „Eine wie keine“ mit Rachael Lee Cook, wo das hässliche Entlein von coolen Burschen als Wette für einen Abschlussball missbraucht wird, und „Plötzlich Prinzessin“ mit Anne Hathaway, die mit ein bisschen Kosmetik vom unerwünschten hässlichen Entlein zur erwünschten Beautyqueen mutiert. Weiter unterhalb ist der Link zur neuralgischen Szene dieses Films zu finden.
Hübsch ist ohne Brille, hässlich ist mit Brille. Ganz klare Botschaft.
Ich bin mit -13dpt myop und mit -3,5dpt astigmatisch. Ohne Brille sehe ich alles nur schemenhaft.
Ich habe auch keine besonders schönen Zähne, weil ich mir nie eine Zahnspange leisten konnte. Die Augen waren immer wichtiger.
Wenn ich den Mund schließe, sind meine Vampirzähnchen unsichtbar. Die starken Gläser kann ich aber nicht verstecken.
Dem Mann, den ich liebe, ist das alles zum Glück völlig egal.
Und ja, ich möchte für ihn natürlich sexy sein, und ich denke, ich bin es auch.
Aber nicht sexy mit Brille, sondern sexy trotz Brille.
Ich glaube, dass das ein wichtiger Unterschied ist.
Und genau diese Erkenntnis, fehlt dem Stoff, aus dem die Träume sind, ganz furchtbar.
https://youtu.be/nUjlBP5gUrQ
Ach, liebe Simone, was für eine Liste von Erfahrungen. Wir, mit den starken Gläsern erkennen uns darin wieder. Ich frage mich wirklich, was dies mit Kinderseelen tut. Und wie schön, deine Erfahrung, dass dem Mann, den du liebst, all das egal ist. Weil er eben dich, Simone, liebt. Das ist der Stoff, aus dem die Kinoträume sein sollten. Es kostet Mut, das alles zu sehen. Danke dafür. Anne
Auch wenn ich denke „autsch, erwischt!“ – danke für diesen wunderbaren Artikel. Wenn ich heute Fotos sehe von mir früher mit der dicken hässlichen Brille … auweh. Ich erkenne alles wieder: Spott in der Familie darüber, Mobbing in der Schule, und immer noch stärkere Gläser. Und das kleine Mädchen, das sich nicht traute, den Kopf zu heben.
Danke, dass Du MUT machst! ❤
Liebe Anja, gut erwischt, prima. Traurig, oder? Es war für mich eine Befreiung irgendwann den Zusammenhang wirklich deutlich zu haben für mich. Mein Artikel ist auch ein Appell an alle Eltern und Lehrer*innen. Auch mal zu sagen: Du siehst ja klasse aus heute. Cooles Outfit. Und sonst: Aufrecht stehen – Powerpose :). Bleib mutig, Anne
Liebe Anne, das hast du wunderbar formuliert, ich möchte jedes einzelne Wort unterstreichen! Ja, mir haben sie auch gefehlt, die Vorbilder – wohl auch deshalb habe ich mich viele Jahre nicht getraut, meine Brille zu tragen! In meiner Jugend kam in Filmen kaum ein gut aussehender Mensch mit Brille vor, und wenn, dann höchstens mit Fensterglas – wenn nicht sogar ganz ohne Glas. Und ehrlich gesagt, eine gut aussehende und voll im Leben stehende Hauptdarstellerin, die starke Brillengläser trägt, ist in Filmen auch heute noch undenkbar. Eine Heldin mit starker Brille ist bzw. war für mich Anna Politkowskaja – ein Jammer, dass sie ermordet wurde.
Liebe Marion, wir suchen weiter! Sehheld*innen nach vorne. Bleib mutig, Anne