Deine Augen kleben förmlich aufeinander. Sie brennen oder jucken. Sie sind so trocken, dass es wirklich nervt. Du kannst sie kaum offenhalten. Wenn du richtig trockene Augen hast, dann schmerzen sie auch. Oder tränen paradoxerweise sogar.

Es gibt viele Ursachen für extrem trockene Augen. Heizungsluft, klimatisierte Räume oder PC-Arbeit zum Beispiel. Das ist so für alle von uns. Wenn du dann noch eine angegriffene Hornhaut oder Netzhaut hast, dann werden aus trockenen Augen schnell mal extrem trockene Augen.

Da bin ich Erfahrungsspezialistin. Ich stehe auch schon mal nachts auf, um nachzutropfen mit befeuchtenden Augentropfen.

Wenn wir etwas schon so lange tun, finden wir es meistens ganz normal. So erging es mir auch mit meinen Tipps gegen trockene Augen. Das schien mir keinen Artikel wert. Bis jemand sagte: „Ach, du legst dir regelmäßig einen feuchten Waschlappen auf die Augen? Interessant, das kenne ich noch gar nicht.“

Also, hier kommen sie, meine Tipps.

Meine besten Tipps gegen trockene Augen

1. Die Luft im Raum feucht halten

  • Du kannst feuchte Handtücher auf die Heizung legen oder Schalen mit Wasser darauf verteilen. Hauptsache, du bekommst Wasserdampf.
  • Ich schwöre jetzt auf meinen Luftbefeuchter (Verdampfer).
    Für meine Augen ist das Ergebnis besser. Außerdem tut er seinen Job über einige Stunden klaglos, bis ich wieder Wasser nachfüllen muss.
    Was noch für ihn spricht: Wenn du trockene Augen durch Frühlingspollen bekommst, dann arbeitet er auch brav für dich.

Extra Tipp: Ich habe einen gesucht, bei dem die Öffnung ziemlich groß ist und das Wasser für mich ohne Probleme nachfüllbar. (Unbezahlte Werbung für meinen Fred)

Ich brauche seither übrigens auch deutlich weniger Augentropfen.

Hier bei Utopia findest du eine Liste von guten Tipps für eine ausreichend feuchte Luft im Raum: (Natürlich ist ein Luftbefeuchter nicht die klimafreundlichste Variante, aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden, weil es mir einfach gut tut.)

2. Alle paar Sekunden blinzeln
Bildschirmarbeit führt oft dazu, dass wir starren. Dafür sind unsere Augen nicht gemacht. Normalerweise blinzeln wir alle paar Sekunden. Dieses Starren tut unseren Augen sowieso nicht gut und gleichzeitig trocknen sie aus.

Ich blinzele regelmäßig mit schnellen Bewegungen. Das sieht lustig aus, aber hilft.

Extra Tipp: Am Anfang hatte ich ein Post-It am Monitor, um mich daran zu erinnern.

3. 20-20-20 Regel einhalten

Kennst du diese Regel schon? Wenn du am Monitor arbeitest oder viel auf andere Bildschirme schaust ist sie fast ein Muss, noch mehr, wenn du sowieso schon kurzsichtig bist.

Was bedeutet die 20-20-20 Regel?

Die 20-20-20-Regel besagt, dass du alle 20 Minuten von deinem Bildschirm weg- und für 20 Sekunden auf einen Punkt in die Ferne schaust. Diese Ferne ist mit 20 Fuß angegeben, was ca. 6 Meter sind. (Das wurde hier einfach so angehalten, weil 20-20-20 einfach leichter zu behalten ist als 20-20-6)

Bis vor einer Woche habe ich mir einfach meinen Timer auf dem Smartphone auf 20 Minuten eingestellt. Jetzt gebrauche ich eine App, die hilft die 20-20-20 Regel einzuhalten: EyeCare. Nach 20 Minuten bekommst du einen Piepton und für die 20 Sekunden eine Art Glockengebimmel. Das gefällt mir gerade richtig gut.

Die Auszeit lässt sich übrigens prima verbinden mit Blinzeln oder Streckübungen. 😊

4. Augentropfen (ohne Konservierungsstoffe!)
Ich habe mich durch ein ganzes Sortiment probiert. Was dir hilft, ist bestimmt sehr persönlich. Wirklich wichtig ist, dass die Tropfen keine Konservierungsstoffe enthalten.
Wenn ich es richtig verstanden haben, können Konservierungsstoffe die Augen weiter austrocknen oder Allergien auslösen.

Leider ist das keine ganz preiswerte Angelegenheit, besonders wenn du wie ich, so häufig tropfen musst. Ich würde hier nie an Qualität sparen, weil ich einfach merke, wie anders mein Tag aussieht, wenn ich gute Tränenbefeuchter gebrauche.


Es gibt auch viele Sehheld*innen, die Augengel benutzen vor Allem nachts. Für mich ist das zumindest im Moment keine Lösung, denn ich sehe noch am nächsten Tag unscharf und wie durch einen Film.
Bitte besprich mit deinem Augenarzt oder deiner Augenärztin, was sie für dich empfehlen. Oft hilft auch eine Kombination von Augengel oder Augentropfen.

5. Augenpunkte drücken gegen müde und trockene Augen
Ich habe gemerkt, dass die meisten von uns fast automatisch angezogen werden von diesen Punkten. Ich jedenfalls habe schon immer bestimmte Punkte im Augenwinkel oder neben der Augenbraue einfach mal leicht gedrückt oder die Finger drauf gelegt. Selbst als ich noch nie etwas von Akupressur oder TCM gehört hatte. Unser Körper weiß schon, was ihm gut tut, oder? 😉

Auch hier bin ich keine Spezialistin. Ich kann dir nicht die genauen Zusammenhänge aus der chinesischen traditionellen Medizin (TCM) erklären. Ich weiß nur: Mir bringt es viel und ich drücke mehrfach täglich mal bewusster mal unbewusster verschiedene Augenpunkte.

Googele einfach einmal nach Akupressurpunkten für die Augen. Da wirst du sicherlich fündig.

6. Feuchte Kompressen auf die Augen
Die einfachste Variante: Tauche ein sauberes Tuch in warmes Wasser und lege es dann 10 Minuten aufs Auge. Ich koche das Wasser wenn möglich vorher ab.

Dabei kannst du dich dann einfach entspannen oder einen schönen Podcast hören. Was den Augen hilft, hilft auch deinem Wohlbefinden allgemein.

7. Viel trinken
Ich versuche, mindestens 2,5 Liter am Tag zu trinken. Dies ist für unseren Körper sowieso gut und hilft tatsächlich auch bei trockenen Augen.
Am Anfang ist mir das schwer gefallen, mittlerweile signalisiert mir mein Körper, wenn ich zu wenig trinke.


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Ist das nicht zu viel?

7 Punkte, das hört sich viel an, aber das ist es nicht. Vieles geht so nebenher. Und vor Allem: Wenn du merkst, dass es dir besser geht, dann freust du dich darauf. Denn permanent juckende und brennende Augen, das macht mich wirklich mürbe.

Natürlich vergeht auch mal ein Tag, an dem ich etwas nicht tue oder zu wenig trinke. Wir sind ja keine Roboter. Aber seitdem ich mir wirklich einen Timer stelle, gelingt es in 80% der Fälle. Das finde ich prima so.

„Aber ich sitze mit Kolleg*innen zusammen, da geht das doch nicht.“

Doch, das geht. Wirklich. Egal wo und immer.
Es fordert am Anfang vielleicht den Mut, mal etwas Anderes zu tun als die Anderen. Aber he, wir sind doch Sehheld*innen, oder? Und Sehheld*in sein heißt: Für dich selbst gut sorgen.

Du kannst ja ankündigen: „Ich mache das für meine Augen in meiner Pause, wundert euch nicht. Wenn du mitmachen willst: Herzlich willkommen!“

Selbst im Zoommeeting kannst du mal ganz unauffällig einige Akupressurpunkte drücken.

Liebe Mit-Sehheld*in, hast du noch einen guten Tipp gegen trockene Augen? Dann her damit. Je mehr wir unser Wissen miteinander teilen, je besser.

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