Ich liebe meine Jahreswörter. Sie sind mir Leitstern, Entlastung und Inspiration.

Meine Wörter begleiten mich – auch im Herzen. Sie verändern meinen Blick auf die Welt und haben Einfluss darauf, was ich wie tue.

Ich weiß: Wenn sie mir das ganze Jahr über Richtschnur waren, hat sich etwas für mich verändert. Im besten Sinne: In meinem Sinne. Sie sind Teil einer Antwort auf meine Fragen an mich: Wie will ich leben? Wer möchte ich sein? Wo kann ich gestalten?

 

Anmerkung 1: Manche nennen es Jahresmotto, andere „Mein Wort des Jahres“ oder wie ich „Meine Jahreswörter“, eine Kollegin nennt es ihr Fokuswort. Das ist persönlich und das Wort ist nicht wichtig, das ist die Verpackung. Der Inhalt zählt – wie immer ;).

Mein „Warum“ für ein Jahresmotto


Die SEHHELDIN ist so viel mehr als der Name meines Blogs und Überschrift für meine Angebote.

Ich lebe das, wovon ich spreche: Ich bin Gestalterin meines Lebens und nicht Opfer meiner Krankheit oder des „Schicksals“. Ich überlege regelmäßig: Was hilft mir, das Leben zu leben, das ich leben möchte? Wo sind meine Gestaltungsmöglichkeiten? Was kann ich für mich oder in mir verändern für mein Leben und damit für mich?

Ein Jahresmotto oder Jahreswörter sind eine Form, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.

 

 

 

Bist du schon bereit dafür? (Für alles gibt es eine Zeit, so auch dafür!) Dann könnte ein Jahresmotto für dich ebenso wertvoll sein wie für mich.

 

Anmerkung 2: Ich unterscheide nicht zwischen Business und Privatleben. Diese sind für mich nicht zu trennen. (Es ist natürlich möglich, für beide Bereiche noch zusätzliche Begriffe zu finden)

Favicon Sehheldin: Rote starke Sonne

Dann entfalten Jahreswörter ihre Wirkung

  • Wenn sie sich mit deinen Grundwerten verbinden und dem, was dir wichtig ist.
  • Wenn sie auch geboren werden aus deinen Erkenntnissen aus deinem letzten Jahr
  • Wenn sie ausdrücken, was du für dich und dein Leben lernen und leben möchtest in diesem Jahr
  • Wenn du sie dir vorliest oder von ihnen erzählst und lächelst und nickst.
  • Wenn du sie wirklich ernst nimmst – täglich. Oder zumindest regelmäßig.

 

 

Meine Jahresworte 2022 sind Leichtigkeit und Verbundenheit. Ich fühle mich fühlbar leichter und verbundener, seitdem ich diese Worte und Werte als Richtschnur habe. (Ich schreibe diesen Artikel im Februar!)

Ich denke „Leichtigkeit“ und lächele. Ich denke „Verbundenheit“ und mir wird es warm ums Herz. Die beiden inspirieren mich. Täglich. Ich nehme sie ernst. Täglich.

Dein Jahrwort enthält (d)eine Vision.

Dein gutes Jahrwort beflügelt dich, regt dich an, hilft dir, zu wachsen. Du sagst es dir leise und fühlst: Wenn ich davon mehr in mein Jahr einlade, dann werde ich daran wachsen, persönlich und beruflich.

 

Das Bild zeigt einen baumbestandenen Weg als Symbol für den Prozess
Es ist ein Prozess.

Mein Prozess: So finden mich meine Wörter des Jahres

Ja, finden. Denn es ist ein Prozess. Ich bereite den Boden dafür, das in mir auftaucht, was wirklich passt. Jetzt, in diesem Jahr.

 

So gehe ich konkret vor:

 

  1. Lernen aus dem Vorjahr
  • Ich starte mit einer bewussten Reflexion meines Vorjahres. (Ein Grund, warum ich schon im zweiten Jahr einen Jahresrückblick geschrieben habe.)
  • Ich stelle mir Fragen: Was hat mich getragen und mich inspiriert? Was davon möchte ich mitnehmen ins neue Jahr? Was möchte ich im letzten Jahr lassen und nicht mitnehmen ins neue?

Diesen Prozess empfinde ich als ungeheuer reinigend und heilsam.

Er ist verbunden mit ganz viel Freude und Erkenntnissen. (Vorwürfe an dich selbst sind übrigens nicht Teil dieses Prozesses)

 

 

2. Mit den Fragen spazieren gehen


(Dazu gabs mal an irgendeiner Elite-Universität in den USA ein Experiment. Das habe ich ausprobiert und für sehr wirkungsvoll befunden)

  • Ich nehme mir vor dem Spazierengehen vor, dass es ein „Jahreswort-Entdeck-Spaziergang“ wird.(Impuls/Fokus)
  • Dann gehe ich eine Runde spazieren. Der Impuls wirkt unterschwellig. Wichtig ist, nicht verkrampft darüber nachzudenken.
  • Ich lausche dem, was so auftaucht.
  • Ich spreche die Wörter, die auftauchen, in meine App ein.
  • Zu Hause lasse ich sie wirken auf mich. Wenn sie keine Freude auslösen, kommen sie wieder weg. Wenn irgendetwas in mir nicht sagt: JA, ich will! Dann kommen sie weg.

 

 

Tipp: Nicht zu schnell aussortieren!


Die alte Skeptikerin wollte die Leichtigkeit zum Beispiel erst nicht. Mein Kopf fand das zunächst völlig albern. „Was für ein Geschwurbel“ oder „Oh nein, wer will das nicht?“ mit gefühltem abfälligen Grinsen. (Was da alles dahintersteckt, das wäre ein anderer Blogpost).

Dann habe ich meinem Bauch eine Chance gegeben – und der wusste ganz deutlich: Das ist es. Das passt. Hallo, Leichtigkeit.

 

Auch die Verbindung musste hartnäckig sein

Die Verbindung begleitet mich durch die SEHHELDIN-Werte ja schon seit drei Jahren. Die letzten zwei Jahre (Operationen, Augenverschlechterung, Covid19, Trennung) haben dafür gesorgt, dass meine Werte Mut und Zuversicht im stetigen Einsatz waren, die Verbindung aber ein Schattendasein fristete.

Mein Bauch sagte ganz deutlich: Mut und Zuversicht kannst du, jetzt braucht die Verbindung deine ganze Liebe fürs ganze Glück.“ Also habe ich die Verbindung nochmal extra willkommen geheißen. Hallo, Verbindung.

 

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So integriere ich mein Jahresmotto in mein Leben

Jahrwörter drücken deine Vision für das Jahr aus. Das ist wichtig! Etwas, was du jetzt schon bist oder tust eignet sich nicht. Das hast du schon. Freue dich darüber und suche weiter.

 

Nehme mich: Leichtigkeit ist mir Tiefdenkerin nicht in die Wiege gelegt. So gar nicht. Gleichzeitig ist deutlich: Mein Leben bleibt spannend, gleichzeitig habe ich mir eine gute Basis geschaffen. Leichtigkeit passt als Vision perfekt.

Thema Verbindung: Ich weiß schon lange, dass ohne echte Verbindungen und kollegiale Netzwerke nichts geht, noch nicht mal, anzunehmen, was alles so meines Weges kommt. Trotzdem habe die Prioritäten häufig so gesetzt, dass für die Verbindungen die Energie fehlte. Zudem bin ich eine, die auch gerne (Stichwort: Tiefdenkerin) alleine denkt und schreibt. Ich fühlte mich also auch gemütlich, so in meinem eigenen Gehirnkosmos.


Gut, zu wissen

Wie alles, was wir neu lernen, ist es auch ein Lernprozess, Jahrwörter oder ein Jahresmotto wirklich Teil deines Lebens werden zu lassen. Etwas, das erst ungewohnt ist, an was du dich bewusst erinnern musst, mit dem du spielst und das dann immer mehr Teil deines Lebens wird.

 

Leuchtender Bernstein auf schwarzen Kieseln im Wasser. Als Symbol.

 

 

 

Damit es fassbarer wird: Konkrete Beispiele

 

Beispiel 1:

Meine nette Nachbarin schickt eine App, ob ich Lust auf einen Kaffee habe. Lust habe ich, es passt nur kein bisschen in meine Tagesplanung. Ich weiß: Dieses Kaffeetrinken in meiner eigentlichen Ausruhzeit wird 1,5 Stunden dauern und meinen ganzen Tag verändern.

Ich spüre: Ich möchte das. Es wird mir gut tun und Freude geben. Außerdem hat sie fast ausschließlich zu für mich ungünstigen Zeiten Zeit. Ich sage Ja. Durch unser Gespräch fühle ich mich leicht und ermutigt.

Leichtigkeit und Verbindung.

 

 

Beispiel 2

Ich wache auf mit einem Druck im Magen. Durch meinen Kopf rattern to-do-Listen und das Gefühl, dass xyz getan werden „muss“. Druck und Müssen fühlen sich nicht leicht an, so viel ist klar. Und zusätzliche Stressgefühle hat mein Leben wirklich nicht nötig.

 

5 Möglichkeiten, zu mehr Leichtigkeit zu kommen

  • Morgenseiten, in denen ich das „müssen“ von mir abschreibe.
  • Oder/und: Ich überlege mir, ob das alles wirklich „muss“. Was passiert schlimmstenfalls, absoluter worst-case, wenn ich das heute nicht tue?
  • Ich frage mich: Wie ist mein Energielevel heute? Wie anstrengend war der Tag gestern? Wie viel Reserven habe ich? Hilft mir der Druck, Energie aufzutanken? (Eh, nein)
  • Wie sieht mein Tag aus, wenn ich abends zufrieden und entspannt ins Bett gehen möchte?
  • Kann ich das, was ich tun möchte, anders innerlich bewerten, dass es sich leicht anfühlt und leicht ist? (Denn Stress macht ja nicht das „Machen“, sondern das gefühlte „Müssen“)

 

Und dann kommt oft die Verbindung ins Spiel:
Denn Vieles, was sich alleine schwer anfühlt, ist spielerisch gemeinsam.
Dann schaue ich, ob ich etwas durchsprechen will mit jemanden und wer dies sein könnte. Oder ob eine Runde Lachen nicht vielleicht genau das ist, was Leichtigkeit bringt.

 

 

An einem Pfeiler steht live a great story
Dein Leben: Du entscheidest.

Es ist dein Leben: Du entscheidest

Dein Jahresmotto soll dich inspirieren und dein Leben verschönen. Nicht umgekehrt.

Du kannst deinen Jahreswörter auch zu jeder Zeit mal eine Pause geben. Vielleicht ist gerade etwas Anderes dran und tut dir viel besser. Dann entscheidest du dich dafür. Der Knackpunkt ist: Es geschieht dir nicht, sondern du entscheidest. Du hörst auf dich. Du lässt dich nicht antreiben von was-auch-immer. Entspannt, oder? Die Leichtigkeit kann bei mir auch so um die Ecke kommen: Wenn ich mir zwei Stunden Raum gebe, um zum Beispiel traurig zu sein, dann fühlt sich das leicht an. Schräg, oder? Und menschlich.

 

 

Veränderungen brauchen dich

Ich ahne, dass du vielleicht fühlst: Oh nein, was hört sich das anstrengend an. So viel Reflexion. Ich habe doch schon genug Stress.

Arbeit ist es, ohne Frage. Es ist immer auch Arbeit, wenn wir etwas verändern möchten für uns, weil wir dann automatisch neue Pfade beschreiten – raus aus der Komfortzone. In der Komfortzone ist es gemütlich: Da sitzt du in deiner Wolldecke mit einem Tee oder schaust eine Serie. Das ist toll und regelmäßig nötig. Aber da passiert eben auch nichts.

 

Veränderungen für dich und dein Leben passieren dann, wenn du deine Komfortzone zumindest etwas ausdehnst.

 

 

Aus genau dem Grund es auch so elementar, dass dein Jahresmotto für dich attraktiv sind. Dass du fühlst: Oh, ja, her damit, das will ich für mein Leben.

 

Übrigens: Du kannst auch im Mai damit anfangen 😊
Übrigens: Ich dachte noch vor zwei Jahren dass das alles einfach nur ein Hype ist, den ich ganz bestimmt nicht mitmache – bis ich es ausprobiert habe.

 

Lass dir die nötige Zeit!

Es ist ein innerer Prozess und keine Kopfgeburt.

Nicht umsonst sage ich: Dein Jahresmotto findet dich, wenn du ihm den Weg bereitest. Wenn du deinen Jahreswörter befehlen willst, dass sie genau jetzt, zwischen 11:30 Uhr und 12:15 Uhr auftauchen sollen, dann werden dir vermutlich die falschen Wörter hochgespült, die, die dein Gehirn gerade für relevant hält oder von denen du denkst, dass dies jetzt doch mal dran ist. Das hilft dir nicht, im Gegenteil – das wäre kontraproduktiv.

 

 

Es sind deine Worte, wenn sie JETZT genau passen

In 2020 und 2021 hätten die Worte Leichtigkeit und Verbindung mir Stress gemacht und absolut nicht gepasst. Sie wären geradezu schädlich gewesen. Damals brauchte ich Festigkeit, Mut und Zuversicht. Ich hatte erst einen Weg zu gehen bis zur Leichtigkeit. Es war wichtiger Mut und Zuversicht zu üben.

 

Wie immer gilt:

  • Es ist gut, wenn du fühlst: Ja, das ist es, was jetzt wichtig ist.
  • Du weißt erst, ob es dir etwas bringt, wenn du es ernsthaft ausprobiert hast.
  • Der erste Schritt ist deine Entscheidung: Ja, ich will – mein Leben mit meiner Krankheit annehmen und gestalten. My Way.

 

 


Dieser Blogartikel ist Ergebnis einer Frage in meinem SEHHELDIN-Letter an meine Leser*innen. Im Januar 2022 haben sich zwei Newsletterleserinnen einen Blogartikel zu diesem Thema gewünscht.

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