Mein Jahresrückblick 2021 verbindet sich mit dem Vorjahr: 2020 war mein Superheldin-Jahr. Es war eine Art Ausdauerprüfung: An was darf ich noch wachsen? Manchmal wäre ich gerne etwas weniger turbomäßig gewachsen, aber eines wusste ich Anfang 2021: Ich halte viel aus. Ich wachse daran.

2021 sollte das Jahr sein, in dem ich mit meinem Online-Business wachse, fliege, springe. Gewachsen bin ich, die Sprünge waren klein – und doch groß. Ein gewaltiger und notwendiger Reifeprozess hat stattgefunden in mir. Ich wollte zu früh springen. Wenn ich das wirklich getan hätte, wäre ich gestolpert.

Seit dem letzten Quartal merke ich, dass ich nicht nur privat Sehheldin bin, sondern dass immer klarer in mir entsteht, wie und in welcher Form ich sinnvoll Menschen begleiten kann und will.

Der beste Start für einen Rückblick: Mich feiern 😉 Feierst du mit?

Glas Sekt mit Piccolo daneben
Prost auf den Erfolg!

SEHHELDIN Yeahs 1 (Blog, Facebook, LinkedIn, Gastauftritte)

Meine drei Lieblingsartikel

  1. „Schau doch auf das, was noch möglich ist“ – warum dieser Satz mal hilfreich, mal toxisch ist
    Diesen Artikel liebe ich, weil mich dieser Satz an falscher Stelle so häufig verletzt oder ärgert. Ich habe mir überlegt: Warum ist das so? Was wäre wirklich hilfreich? Und bin auf das „und“ gekommen. Aber lies selbst.

  2. Du bist sexy (auch mit Brille)
    Auch wenn dieser Artikel sehr viel Brillenfetischisten (gibts) auf meinen Blog holt, liebe ich ihn. Weil ich dazu so viele auch private Nachrichten erhalten habe, von Menschen, die sich gesehen fühlen.

  3. Wenn deine Augen dein Leben verändern: Dafür lohnt es sich, zu kämpfen
    Hier habe ich einen Blogimpuls aus der Blognacht von Anna Koschinski verarbeitet. Da steckt ganz viel SEHHELDIN-Lebensüberzeugung drin. Fragen, die du dich auch Fragen kannst, wenn dein Körper dein Leben verändert. Und vor Allem: Die Basis, die aus meiner Sicht notwendig ist, um nicht Opfer deiner Krankheit zu sein, sondern ein Mensch, der gestaltet und glücklich ist.‘

Es war für mich schwer, drei Artikel auszuwählen. Denn alle meine Artikel sind Lieblingsartikel, weil ich in jeden so viel Wissen und Herzblut reinstecke. Und darum gbit es noch einen Zusatztipp: Ein ganz praktischer Artikel, nicht nur zur Vorbereitung auf einen Augenarztbesuch, sondern für alle Arztbesuche: 5 erprobte Tipps für deinen Augenarztbesuch (die ich gerne schon viel früher gewusst hätte).


Interview für „Wir sind krisenfest“ von Rani Gindl

Rani Gindl hat ein bewegtes Leben hinter sich und erschafft immer wieder voller Liebe und Elan neue Dinge. Auch eine Sehheldin für mich, die immer wieder ihren ganz eigenen Weg findet und geht. Unser Gespräch hat mir auch gezeigt, dass mir das Freude macht und auch, wie viel in mir drin ist, das nach außen möchte und soll.

Das Interview ist nun Teil eines ganzen „bundles“. Hier gehts zu meiner Profilseite bei „Wir sind krisenfest.“


Gastauftritt im Podcast: Ein guter Tag für Inklusion.

Das hat Spaß gemacht – und ist gut geworden. Es geht um so viel mehr als um Inklusion, denn gerade, dass ich darüber gestolpert war, hat Andree Literski und mich auf der beruflichen Plattform LinkedIn zusammengeführt. Egal, ob Inklusion dein Thema ist oder nicht, ich glaube, jeder Mensch kann etwas aus unserem Gespräch mitnehmen. Hör mal: Ein guter Tag für Inklusion im Dezember 2021.

Foto von Andree Literski und Anne Niesen während der Podcastaufnahme. Beide lachen gut gelaunt. Gastauftritt bei "Ein guter Tag für Inklusion"
Als Gast im Podcast: Ein guter Tag für Inklusion – mit Andree Literski.

Meine Facebookgruppe für hochgradig Kurzsichtige wächst

Diese Gruppe ist meine Initiative, weil es für uns Kurzsichtigen nichts gab online. Also habe ich kurzerhand diese Facebookgruppe gegründet. Ende 2020 hatte sie 123 Mitglieder, jetzt schon 219. Ich freue mich, weil so viele Menschen so froh ist, endlich einen Ort zu haben für Informationen und zum Austausch. Myopie ist immer noch eine der unbekannten, unbeachteteten Augenkrankheiten, auch wenn sich das langsam ändert.

Immer wieder überlege ich, ob ich weiter mache, weil ich „eigentlich“ meine Kraft für andere Dinge brauche. Es ist mir aber ein Herzensanliegen, anzubieten, was ich so gerne gehabt hätte. Dass ich das anbieten kann, gibt mir Kraft und macht Freude. Bleibt! – und du bist herzlich willkommen, wenn du sehr kurzsichtig oder wie ich sogar extrem kurzsichtig. (Pathologische Myopie)

Meine SEHHELDIN Seite auf Facebook

Auch meine Facebook-Seite wächst – langsam zwar, aber stetig. Ich habe jetzt 277 Follower, Ende 2020 waren es 183. Da steckt sehr viel Liebe und Herzblut drin, wie in Allem, was ich tue und um ehrlich zu sein, ist es schon auch frustrierend manchmal, wenn nicht mehr Resultat da ist. Da übe ich noch und akzeptiere auch, dass das geht, was geht. Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich über die oft wirklich schönen Kommentare. Du bist noch nicht da? Dann folge mir gleich.

Profil auf LinkedIn

Früher war ich relativ aktiv auf LinkedIn, eine berufliche Plattform. Dann habe ich das eine Weile ruhen lassen. Seitdem ich dort wieder regelmäßig poste und kommentiere haben sich schon sehr wertvolle Kontakte ergeben und schöne Gespräche. Krankheit und Beruf hängen ja eng zusammen und sind keine Privatsache. Zudem möchte ich mich mit Fachleuten und Kolleg*innen vernetzen. Du bist auch auf LinkedIn? Dann lass uns vernetzen!

Mehr Yeahs kommen später. Tolles Feedback und mein Webinar mit Folgen.


Januar: Ausflug in das alte Berufs-Ich – und was ich daraus lernte

„Hast du Lust, meine Co-Moderatorin bei einem internationalen Online-Teamevent zu sein?“. Ein Anruf meiner „alten“ Kollegin, Nora Sun. Ich habe große Lust und gleichzeitig zögere ich: Ich hatte mich von meinem alten ich verabschiedet, 18 Jahre als internationale Trainerin und Coach. Ist es klug? Und: Wird das nicht zu viel? Schaffe ich das noch? Nora kennt meine Augengeschichte, ich muss nichts geheimhalten.

Intensive Woche brechen an. Fast wie früher. Regelmäßige Absprachen, strategische Überlegungen, Planungen und dann die Teamevents. Menschen aus der halben Welt sind online.

Ich freue mich – wie sehr liebe ich dieses internationale Gefühl. Ich blühe auf und merke, wie sehr mir das auch fehlt, diese große, weite Welt. Strategisches Denken, schnell Handeln, eine Kollegin, mit der ich eng zusammenarbeite.

Aber das Ganze hat eine deutliche Kehrseite. Nach jedem Online-Event bin ich für den Rest des Tages todmüde, oft noch am nächsten Tag. An einigen Stellen gelingt es nur, weil ich vorher deutlich gemacht habe, wo meine Grenzen sind.

Ich liebe es und gleichzeitig fühlt es sich deutlich falsch an.

Es wird mir klar: Ich muss nochmals Abschied nehmen. Natürlich ist immer noch etwas möglich, aber der Preis ist hoch. Nicht Denn in einem internationalen Kundenumfeld sind auch Erwartungen und Zeitdruck hoch, es gibt nicht viel Flexibilität. Menschen sind es gewöhnt, schnell und viel zu arbeiten. (wie gut das ist, steht auf einem anderen Blatt…).

Es ist schmerzhaft zu merken, dass es wirklich nicht mehr geht. Noch viel weniger als noch vor einem Jahr.

Und doch: Danke!

Ich nehme den Schwung mit. Wie schön ist es, nach all den Monaten mit Corona und Arm-OPs so sehr zu merken, wie viel Ideen und Wissen ich habe. Zu spüren, was ich kann und wer ich im tiefsten Inneren auch noch bin.

Es ist auch heilsam, denn es ist jetzt so klar, dass dies mein altes Leben ist und Vergangenheit.

Ich nehme mit:

  • Die Freude an einer wirklich kollegialen Zusammenarbeit.
  • Ich liebe sie, diese Einblicke in andere Welten.
  • All mein Wissen und Erfahrung zu den Themen, die ich auch für die SEHHELDIN brauche: Tiefe Transformation, Umgehen mit Krisen und Veränderungssituationen. Die Freude an Neuem und daran, zu verbinden und Brücken zu bauen.

Früher wusste niemand, dass ich nicht normal sehe. Ich habe immer gekämpft, bin konstant über meine eigenen Grenzen hinweggegangen. Ich wusste es nicht besser, habe mich nicht ernst genug genommen, dachte auch: Das muss so sein.

Meinem alten Ich möchte ich im Nachhinein so gerne sagen: Gehe offener mit deiner Augenkrankheit um. Verheimliche nicht mehr. Habe keine Angst, dadurch Kund*innen zu verlieren. Die, die zu dir passen, werden bleiben. Und wer weiß: Vielleicht inspirierst du sie auch dazu, selbst offener mit allem umzugehen, was wir alle so mit ins Leben bringen, jeder Mensch, ausnahmslos.

Ein Artikel, der dazu passt: Goodbye and hello oder Abschied vom alten Ich.


SEHHELDIN Yeah 2: Kraftsessions-Aktion ein Erfolg

Anfang 2021 biete ich einen großen Rabatt auf eine Coachingsitzung mit mir an. Ich mache nur wenig Werbung, weil ich es einfach nicht schaffe. Zwei Sehheldinnen melden sich an. „Nur“ zwei denke ich erst.

Als Sehheldin lerne ich Erfolg umzudenken. Die Rückmeldungen sind wundervoll, ich fühle mich bestärkt, Ich merke: Das will ich. Es fühlt sich so leicht an, weil es so gut zu mir passt: Menschen dabei unterstützen, dass sie ihr Leben gestalten, sich gestärkt fühlen, gesehen und genau ihren Weg gehen können. Ich lese die Rückmeldungen und lächele und freue mich: Wow, nach nur einer Sitzung. Was kann dann entstehen, wenn wir noch mehr Zeit gemeinsam haben.

Feedback 1

Liebe Anne, mein Dankeschön für die befreiende Coaching – Stunde. Ich bin sehr froh, dass ich als Neuling auf diesem Gebiet mich ans Ausprobieren getraut habe – wieviel eine einzige Stunde schon bewirken kann, um aus dem Kreislauf von Unsicherheit und Zweifel zu kommen, ist wirklich erstaunlich. Du hast Herzenswärme und Erfahrung ausgestrahlt, das hat es leichter gemacht , über Belastendes zu sprechen. Ich denke, das wird sicher nicht meine letzte Coaching-Stunde bleiben. Jedem, der darüber nachdenkt, kann ich nur empfehlen – einfach ausprobieren!

Susanne

Feedback 2

„Ich hatte bislang keine Erfahrung mit dem Thema Coaching. Durch die Aktion bin ich auf das Angebot von Anne aufmerksam geworden und habe die Probestunde gebucht. Bei mir sind im Zuge meiner Beschäftigung mit dem Thema hohe Kurzsichtigkeit tatsächlich ziemlich viele Unsicherheiten und im gewissen Maße auch Selbstvorwürfe aufgekommen, die ich in dem Coaching ein wenig angehen wollte. Das hat die Stunde auch gebracht: Anne konnte mir tatsächlich zum einen durch das Coaching zeigen, wo genau meine Probleme liegen, aber auch, wo ich für mich ansetzen kann, Lösungen zu finden. Ich empfand das wirklich als hilfreich und konnte aus dieser einen Stunde wirklich etwas für mich mitnehmen, was ich praktisch umsetzen kann. Es half auch sehr, dass da auf der anderen Seite des Gesprächs jemand saß, der zwar einerseits Coach ist, aber andererseits auch ganz nah an den Problemen dran ist, weil sie persönlich betroffen ist. Insgesamt bin ich wirklich positiv überrascht und kann mir auch vorstellen, in Zukunft da noch einmal auf das Coaching von Anne zurückzukommen.“

Anja

Wir alle brauchen positive Rückmeldungen, die uns auch bestätigen. Ich fühle: Ja, ich will! Jetzt noch besser genau die Form von Angeboten finden, die für mich möglich ist und in meinen Energierahmen passt. Und fest darauf vertrauen, dass es „wird“, wenn ich dranbleibe und an mich glaube – egal, was mein Leben noch alles so für mich bereithält. My way.

Das erster Halbjahr: Ich will immer noch zu viel

Ende 2020 fühle ich eine unbändige Lust, die SEHHELDIN weiter aus- und aufzubauen. Daran zu arbeiten, dass ich zahlende Kund*innen gewinne. Einerseits, weil ich wirklich weiß, dass ich so viel zu geben habe, was Menschen hilft, in ihr neues Leben zu starten, wenn eine Krankheit Abschiede nötig macht. Andererseits auch, weil ich einen großen inneren Druck verspüre, Geld zu verdienen. Aber dazu später mehr.

Unternehmerin sein. Strategisch planen und aufbauen. In meinem Jahresrückblick 2020 schrieb ich voller Vorfreude, dass ich eine Jahresgruppe gebucht habe. Schon bald war klar: Die Idee war gut und gleichzeitig eine Überforderung. Ich kann mich nicht so sehr festlegen. Oder noch mehr: Ich will es auch nicht. Denn das hieße in mein altes Muster zurückzufallen. Nicht auf meinen Körper zu hören, sondern Signale zu überfühlen, Augen zu und durch.


Es ist ein Prozess..: Was ist möglich?

Dann mache ich es anders, denke ich. Ich blocke mir Zeiten im Kalender, verabrede regelmäßige Co-Workings mit Online-Kolleginnen, setze mir Ziele. Das tue ich vier Monate lang. Dann ist auch hier wieder deutlich: So geht es nicht. Wenn ich mit anderen plane, falle ich in meine eigenen Fallen. Erwarte Dinge von mir, die nicht zu meiner körperlichen Situation passen. Komme in den Sog, weil es ja auch Spaß macht, weil es mich erfüllt und begeistert.

Das Ergebnis: Die ersten körperlichen Stressymptome stellen sich ein: Der Magen ist ein angespannter Klumpen und im Kopf klopft es.

Nur so wenig?

Aber ich mache doch gar nicht viel“, denke ich. Noch weniger, das scheint mir zu wenig. Soll ich dann einfach auf dem Sofa sitzen? Das passt doch gar nicht zu mir. Du merkst es: Auch ich bin nicht immer Sehheldin, sondern regelmäßig auch eine Anne, die noch in einem alten Ich festsitzt, die mehr will, als ihr Körper kann.

Wieder der Beschluss: Ich will die Verantwortung für mein Leben übernehmen

Also mache ich mir deutlich: Doch, ich mache viel. Sehr viel sogar, zu viel an so manchen Tagen. Mehr als zu meinen schlechter werdenden Augen und vor Allem zu meinem Energielevel passt und gesund für mich ist. Nie wieder wollte ich zurück zu der Anne, die keine Kraft mehr hat für Privatleben und schöne Dinge, die regelmäßig ausfällt, weil es zu viel war. Been there, done that, viele Jahre lang. Sehheldin sein ist eine Lebensentscheidung, die ich jetzt wieder treffe.


Was ist ein erfolgreiches Leben?

Ich habe mich einsaugen lassen, bin in die Vergleichsfalle getappt und habe mich – unbewusst – von anderen mitziehen lassen, die in einer ganz anderen Lebenssituation sind. Das hat mir nicht gut getan, weder meiner Seele noch meinem Körper.

Jetzt frage ich mich regelmäßig: Was macht für mich jetzt ein erfolgreiches Leben aus? Was ist Lebens-Erfolg für mich?

Ein Bild von einer aus vollem Halse lachenden Anne Niesen
Text: Was ist Lebenserfolg für mich?
Was ist Lebenserfolg für mich?

Dazu gehört ganz sicher eine gute Balance zwischen dem Aufbau meines Onlinebusinesses SEHHELDIN und allem anderen, was das Leben schön macht. Natürlich macht es auch Freude, ein Geschäft aufzubauen, aber dahinter stecken natürlich finanzielle Fragen, Sorgen und Lebensmöglichkeiten. Weniger zu arbeiten triggert Ängste – und die machen richtig Stress. Dieser Stress lässt mich zu wenig Pausen machen – entgegen dem, was mein Kopf schon längst weiß und mein Körper sowieso.

Eine andere Ebene also: Um so leben zu können, wie es gut für mich ist und zu mir und meinen körperlichen Möglichkeiten passt, ist es absolut notwendig, dass ich meinen Ängsten begegne, auf Augenhöhe: Warum glaube ich zu „müssen“? Wo sitzt meine Angst? (Armut, zum Beispiel und die Ideen, die ich damit verknüpfe). Wie gehe ich mit dieser Angst um? Ist das meine Angst oder „die Wahrheit“? (Es gibt da tolle Übungen.)

Vertrauen in das Leben lernen

Ich habe gemerkt: Meine erste Aufgabe ist, zu lernen, zu vertrauen. Dies war eine wichtige Entwicklungsaufgabe: In mir das Grundvertrauen aufzubauen, dass ich immer eine Lösung finden werde, die zu mir passt. Was auch kommt.

Zu vertrauen, dass sich schöne Dinge ergeben, wenn ich sie sehen kann und Schritte setze. Etwas nicht-zu-wissen, nicht planen zu können, keine Lösungen zu haben, das ist für uns Menschen schwer auszuhalten und fordert eine ganz neue innere Haltung. In 2021 habe ich diese Haltung für mich bewusst geübt – mit Erfolg, denn ich habe mich von ganz viel Müssen befreit und vertraue darauf, dass ich viel Gutes anziehe, wenn ich daran mitarbeite. (Auf Neudeutsch heißt dies auch Resilienz oder Ambiguitätstoleranz)

Das fühlt sich ziemlich gut an und hat schon ganz viele neue Möglichkeiten eröffnet. Stolz auf mich 😎

(Hörempfehlung: Podcast Dr. Volker Busch. Gehirn gehört. Folge: Angst)


Gesundheit 1: OP, Dankbarkeit, Annehmen (Ellbogen)

30 Mai 2021: Ein Jahr ist es her. Ein Jahr, seitdem sich bei einem harmlosen Abenspaziergang mein Leben eine neue Wendung bekommt. Ich falle und mein linker Ellbogen ist ein Totalschaden. Drei Operationen in 2020 und noch eine im August 2021. Alle Metallteile werden herausgeholt. (Ein ganzer Metallwarenladen. Schwupps, was von den Coronakilos weg 😉

Ich bin dankbar, denn die Chirurgen haben wirklich alles Machbare herausgeholt. Das weiß ich, weil ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe. Ich bin dankbar, denn nicht überall auf der Welt hätte ich mehr als eine Operation bekommen ohne jegliche eigene Kosten. Eine Operation, die ermöglicht hat, dass ich die Hand wieder so weit drehen kann, dass ich wieder tippen kann. Eine Operation, um noch ein ganzes Stück mehr Streckung zu bekommen und nicht mehr auf einem Stück Eisen zu lehnen. Dankbar für meinen Chirurgen, der mir innerhalb 24 h detailliert und freundlich auf jede meiner Emails geantwortet hat.

Ich bin stolz und froh. Der Chirurg beim Entlassungstermin: „Nie hätte ich gedacht, dass Sie Ihren Arm nochmal so benutzen können und verhältnismäßig wenig Schmerzen haben. Wir haben unser Bestes gegeben, Sie aber auch. Ich weiß, wie sehr Sie sich durch Schmerzen gekämpft haben und wie sehr Sie drangeblieben sind mit Physiotherapie. Das haben wir zusammen geschafft.“

Und wieder annehmen. Der Arm fühlt sich schon besser an als noch vor drei Monaten, aber es wird vermutlich nie mehr ein normaler Arm werden, zu viel ist kaputt – und nicht nur Knochen. Das Best-Mögliche ist nicht das Beste. Wie gut, dass ich durch meine Augen schon eine Weile in Übung bin, das anzunehmen, was Mist ist, aber nicht veränderbar. Ist das toll? Nein, ich mochte meinen alten Arm doch lieber. Es hilft mir wirklich, dass ich auch im tiefsten Inneren dankbar bin.

Zum Thema Dankbarkeit hat Eva Helms, Die Demenzberaterin, einen wunderbaren Artikel geschrieben, den ich kommentiert habe. Leseempfehlung.

Linker Arm vor 4. Operation
„Heavy Metall“ – herausoperiert
Linker Arm nach 4. Operation

Gesundheit 2: Augen 2021

Augenklinik

Unspektakulär und doch lebensverändernd. Im April 2021 frage ich nach einem Termin, weil ich deutlich mehr Mühe habe im Alltag. „Alles unverändert“ sagen sie mir etwas gestresst in der Augenklinik. Ich bin keine Panikmacherin, aber das glaube ich nicht. Ein doofes Gefühl, als ich seelisch und körperlich erschöpft nach Perimetertest, Fundusfoto, Licht in die Augen und mit erweiterten Pupillen wieder auf der Straße stehe.

Feedback an Ärztinnen: Liebe Ärzt*innen, auch wenn ihr Stress habt: Es ist genug Zeit, um zu sagen, dass ihr gerade nichts messen könnt, aber doch glaubt, dass das, was ich täglich erlebe, nicht an den Haaren herbeigezogen ist.

Die Irrsuche nach emotionaler Begleitung

Ich lasse mir eine Überweisung zu einer Organisation für Sehbehinderte geben. Grundsätzlich geht es mir gut, aber ich merke, dass ich zu sehr im Lösungsmodus bin. Mein Magen sagt mir, dass meine Gefühle mehr Raum brauchen. Alleine komme ich schwer an meine Gefühle, ich habe gelernt, sie unbewusst wegzudrücken, sie nicht zu sehen, sie wegzudenken.

Aber: Die Psychologin will, dass ich nach Lösungen schaue, obwohl ich mein Anliegen sehr deutlich gemacht habe.

Ich sage: „Lösungen kann ich. Ich brauche eine neutrale, geschulte Person, die mir den Raum gibt, zu fühlen. Die einfach zuhört, so wie dort auch beschrieben.“ Sie drängt wieder in Richtung Lösungen. Mein Stresspegel steigt, die Wut in mir steigt. Das ist nicht hilfreich, im Gegenteil. Nach drei Sitzungen verabschiede ich mich. Wütend und etwas angeschlagen.

Einen Vorteil hat das Ganze: Nach der xten aus meiner Sicht nicht hilfreichen Begleitung bin ich 100% sicher: a) Es gibt viel zu wenig gute Begleitung in gesundheitlichen Krisensituationen und b) Ich bin eine bessere Begleiterin für meine Kundinnen. 💪💕

Verschlechterung – egal, was die Augenärztin sagt

Ich gehe spazieren. Die Wintersonne strahlt – und macht mir das Leben enorm schwer. Sehr schwer. Viel schwerer als noch neulich.

Mir kommen die Tränen und der Schreck macht einen Knoten im Magen. Links habe ich myopische Makuladegeneration. Wenn es sonnig ist ist der graue Fleck in der Mitte viel deutlicher zu sehen und im Bewusstsein. Bisher konnte ich mich dann auf mein rechtes Auge verlassen, das, auf dem ich offiziell 0.8 Visus habe. Jetzt sehe ich zwar in der Mitte etwas, aber am Rand ist alles Grau, die ausgedünnte Netzhaut fordert ihren Preis. Die Sonne sticht und schmerzt. Ich sehe den Weg teilweise kaum noch. (Sehr grob gesagt)

Aus den Tiefen schaut die Angst vorbei und begleitet mich, während ich langsam weiterlaufe: Was, wenn das weiter zieht? Was, wenn die Mitte hier auch noch wegfällt? Was, wenn es nun rasend schnell geht? Vor der Zukunftsangst kommt die Gegenwart und die ist auch deutlich anders und eingeschränkter. Immer wieder heißt es anzunehmen, was nicht zu verändern ist. Da macht die Übung zwar auch irgendwie die Meisterin, aber ich hätte mir sehr eine Atempause gewünscht.

Eine (sehr grobe) Annäherung an mein Sehen bei strahlender Wintersonne. Dort wo Gelb für Sonnenschein ist sehe ich quasi nichts und fühle Schmerz.
Favicon Sehheldin: Rote starke Sonne

Glück und Zufriedenheit

Das hört sich alles schrecklich an. Ich schlucke selbst, als ich durch meinen Kalender gehe. Aber so verrückt es ist: Es ist natürlich nicht immer leicht und sonnig. Aber ich schreibe das hier und für mich, auch um mich zu feiern. Weil ich so sehr merke, welche Wege ich innerlich zurückgelegt habe. Wie sehr ich wachse und gewachsen bin. Wie stark ich mich fühle auch in meiner Verletzlichkeit.

Und ja: Auch ganz oft fühle ich mich wirklich glücklich oder es ist völlig ok so wie es ist. Glück ist nicht abhängig davon, ob das Leben ein strahlendes Insta-Märchen ist. (Welches ist das schon). Das merke und lerne ich immer mehr. Glück ist so viel Anderes: Freund*innen, Menschen, die mir vertrauen, die kleinen Ausflüge und Freuden. Zu merken, wie viel Kraft in mir steckt.

Ich schreibe dies und lächele. Es ist wirklich so: Seitdem ich mich entschlossen habe, ganz bewusst anzunehmen, was ist, meinen Weg zu gehen, mir auch mal meinen Weg zu bahnen, ist mein Grundgefühl ein ganz Anderes als früher, als alles nach Außen oft so viel strahlender aussah.

Die Anne auf diesem Bild (mit Dank an Monika Bergmann!) ist echt. Das strahlende Lachen ist echt und gefühlt – keine Oberfläche. Dies zu fühlen, macht mich sehr froh.

Anne Niesen aus vollem Halse lachend, fröhlich
Bild von Monika Bergmann

Posttraumatische Stressymptome – Hauptsache einer glaubt dir

Mitte Mai: Zeit für meine geliebte braune Lederjacke. Die Jacke trug ich bei meinem Sturz. Mühsam gesäubert, aber ich konnte mich nicht davon trennen. Ich hole sie aus dem Schrank und mir sacken sofort die Kniee weg. Das ist deutlich. Die Jacke kommt weg. Danke, liebe Jacke. Ich werde dich vermissen, es ist nicht deine Schuld. Aber wir zwei gehören nicht mehr zusammen.

Braune Lederjacke, die ich beim Fall trug.
Meine geliebte Lederjacke, die ich beim Sturz trug

Seit Monaten ist mein Körper kontinuierlich im Stress. Fast täglich geht es mir bis zum frühen Mittag gut und dann klappt mein System zusammen. Wärmflasche und Bett. So geht das eine ganze Weile. Traumasymptome, das weiß ich. Hausarzt und Therapeutin weisen dies als „nicht möglich“ ab. Eine Therapeutin behauptet, ich müsse lernen, Grenzen besser anzugeben und ihre Übung beschert mir noch zwei Tage im Bett. (Merke: Wenn es sich nicht gut anfühlt, ist es nicht gut)

Ich entlasse sie und suche weiter nach Hilfe. Bei meinem begnadeteten Ostheopathen. Ich erzähle fast nichts, er untersucht mich kurz und sagt: „Eindeutig post-traumatische Stresssymptome. Da sind wir schon mal zwei, die das glauben.“ Herzrasen, schlaflose Nächte, starkes Klopfen im Kopf, leichte Hyperventilation, plötzlicher Schwindel, zusammenbrechendes System.

Aber warum denn? Trauma, das sind doch die, die fast erstickt sind oder schwer misshandelt – so dachte ich anfangs. Ich informiere mich und siehe da: Trauma wird völlig anders definiert. Eine Definition, deren Ursprung ich nicht mehr weiß ist ungefähr so: Eine Erfahrung in unserem Leben, mit der unser Nervensystem nicht mehr klar kam, weil es nicht ausreichend reagieren konnte, dann bricht es zusammen. Ein Riesen-Danke an meinen Ostheopathen, mein „go-to“ Fachmensch in so vielen Situationen. Weil er mir glaubte, weil er mich ernst nahm und wirklich Ahnung hat.

Die Kraft von Abschiedsritualen

Es ist Mitte Mai, der 30. Mai kommt näher. Ich weiß, es steht noch eine Arm- Operation an. Ich möchte innerlich bereit dafür sein. Meine Intuition gibt mir ein: Ein Abschidesritual, am 30. Mai 2021, ungefähr zu der Uhrzeit, zu der es 2020 passierte an der Stelle, an der ich so unerklärlich ungebremst viel.

Ich schreibe auf Zettel, von was ich alles Abschied nehmen möchte. Dinge, die mein Arm nicht mehr kann, Ängste, posttraumatische Einbrüche. Eine Intuition sagt mir auch: Gehe nicht alleine. Gehe gemeinsam mit deinem Ex und jetzt wunderbaren Freund. Weil er damals dabei war und weil du vielleicht Hilfe brauchst.

Ein strahlender Nachmittag. „Schnappsidee“ denke ich noch kurz, weiß aber im Inneren, das es genau die richtige Idee ist.

Ich zünde die Zettel an und lasse sie in einer feuerfesten Schale verbrennen. Ich stehe auf und plötzlich kommen die Tränen und meine Knie werden weich. Wow, völlig unerwartet, wirklich völlig unerwartet. Dann fühle ich nur noch Erleichterung und kann nicht aufhören zu lächeln. Zu Hause stoßen wir via Zoom an mit meiner Mutter auf diesen gefühlten Neuanfang.

Abschiedsritual am Kanal

Und dann einen Sekt zum Feiern

Dranbleiben. Hilfe suchen. Vertrauen

Fahrrad fahren. Dort, wo ich wohne, ein großes Stück Freiheit. Mehrfach nehme ich fröhlich mein Fahrrad – und beginne zu zittern am ganzen Körper. Ok, dann anders. Ich schiebe mein Fahrrad, um mich daran zu gewöhnen. Mein Arm schmerzt, ziemlich.

Fahrradlenker ist zu sehen und ein bepflasterter Weg mit Bäumen am Rand

So geht es also nicht. Der Hausarzt: „Am besten ist es, gleich wieder loszufahren und langsam zu üben.“ Tolle Idee, aber genau das Losfahren gelingt mir nicht. Aber so schnell gebe ich ja nicht auf. Ich frage meinen Physiotherapeuten. Er schlägt vor, mal einen gemeinsamen Termin mit einer Ergotherapeutin zu machen vor Ort.

Die Ergotherapeutin sieht sofort, dass mein Arm und der Lenker so nicht mehr zusammen passen. Sie verstellt den Lenker so gut es geht. Schon sehr viel besser.

Und dann geben sie mir das, was ich am meisten nötig habe: Vertrauen. Mein Physiotherapeut weiß, wie sehr ich gekämpft habe. Er erinnert mich daran: „Du hast schon so viel geschafft. Ich habe volles Vertrauen in dich.“ Beide strahlen Ruhe aus. Sie erwarten nichts. Sie ermutigen mich. Sie suchen mit mir zusammen einen Ort, an dem ich mich traue, aufzusteigen. Dann wieder ab. Dann nochmal auf. Und dann, dann fahre ich vorsichtig 100 Meter. Ich bin nassgeschwitzt und zittere. Eindeutig nicht Komfortzone. Aber hauptsächlich bin ich glücklich und stolz. „Schau mal, was du alleine üben kannst. Sonst üben wir nochmal zusammen. Setze dich nicht unter Druck, liebe Perfektionistin 😉“.

Am nächsten Tag übe ich wieder. Eine Freundin beglückwünscht mich und findet grandios, was ich mache. Das hilft. Gesehen werden hilft immer. Es geht schon besser. Einen Tag später gelingt es mir, um die Kurve zu radeln und zehn Minuten um den Block. Tolles Gefühl, auch, weil ich stolz auf mich bin. Sehr stolz – weil ich nicht aufgegeben habe und nach Lösungen gesucht.

Mein Fahrrad und ich werden leider nie mehr echte Freundinnen. Ich habe ja noch Augen, die nicht wirklich besser werden. Radfahren ist nicht nur gefährlich mit Gesichtsfeldausfällen, sondern noch dazu „Schwerstarbeit“, wie mir die Ergotherapeutin nochmal ans Herz legt. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Die ganze Aktion reicht für mich weit übers Fahrradfahren hinaus. Zwei Einsichten sind nun verankert im Herzen:

  1. Ich muss nicht alles alleine schaffen. Es ist sogar unklug, es alleine schaffen zu wollen. Klug ist, mich begleiten zu lassen von genau den Menschen, die gerade die richtige Begleitung geben können. (Und die Gefahr, dass ich zu früh um Hilfe frage, ist bei mir nicht wirklich gegeben…)
  2. Ich finde immer einen Weg. Immer. Gemeinsam mit anderen und mit Menschen, die an mich glauben.
Angedeutetes Herz in leichten gekreuzten Linien Schwarz auf weißem Grund

Liebe revisited

Um diesen Absatz zu verstehen, ist mein Jahresrückblick 2020 die Basis. Nur ganz kurz, weil es wichtig ist und doch gleichzeitig Vieles zu privat: Weil ich genau dieser inneren Überzeugung gefolgt bin, keine Vorwürfe mache und einen Weg suche, erfahre ich jetzt auch sehr viel Hilfe und Unterstützung von meinem Ex. Ohne die sähe mein Leben sehr, sehr viel schwieriger aus gerade. Jetzt habe ich Möglichkeiten, vorher ausschließlich unüberwindbar scheinende finanzielle Sorgen. Dafür bin ich mir und ihm sehr dankbar.

Favicon Sehheldin: Rote starke Sonne

Was war sonst noch los in 2021?

Nicht viel – denn es war ja immer noch ein C.-Jahr auch in den Niederlanden. Auch der Sommer war etwas mau und gefühlt passierte nichts. Es plätscherte. (Das hat natürlich auch den Fokus auf das Innere erhöht – wenig Ableitung). Weil ich aufgrund er Augen noch vorsichtiger bin als andere, habe ich auch kaum den Bus genommen. Mein Radius war und ist also übersichtlich.

Aufstehen, vielleicht Schreiben, jeden Tag eine Runde Spazieren, zoomen, der Einkauf im Supermarkt das Hightlight, Netflix – naja, du kennst das ja vielleicht.

Im Januar: Langes Wochenende in Katwijk aan Zee (Ich liebe die See im Winter, die Begleitung weniger 😉

Strahlende Sonne und Blick auf die See in Katwijk
Katwijk aan Zee

Im August: Vier Tage Amsterdam: Mein erster längerer Aufenthalt. Klasse, so fast ohne Tourist*innen, selbst die beliebten Viertel sind nicht überrannt. So gefällt mir Amsterdam auch. ;).

Regenbogenflagge vor Cafe in Amsterdam
Regenbogenflagge im Amsterdam
Blick auf Amsterdamer Gracht mit Boten
am Rand Bäume und Autos ;)
Amsterdamer Gracht
Ein gezeichneter Mann und gezeichnete Frau auf Asphalt mit Schriftzug 1,5 m
Dank C. schön leer. Alles hat Vorteile 😉

Mein Stolz: Alleine mit dem Fahrrad geschafft zu einem Cafe. Einzige Besucherin und lange mit dem Imker gesprochen. Lecker Kuchen, immer gut.

Verwunschener Garten mit kleinen Cafetafeln, Sonnenschirm
Cafe-Oase beim Imker, Nähe Nijmegen

Und noch ein paar andere kleine halb-Tagesausflüge. Für mich fast schon Rebellion – im Lockdown kurz Kaffee getrunken auf einem Campingplatz. Das war wirklich so besonders nach den vielen Zeiten ohne Menschen um mich herum.

Mini-Campingplatz und Kaffeetrinken draußen
Mini-Campingplatz und Kaffeetrinken draußen
Wasser, eine Art kleiner Bucht mit alten Segelschiffen
Wasser und Segeschiffe, die dümpeln. Ach…

Nicht zu vergessen: Die lang ersehnte erste Corona-Impfung im Mai 2021

Weißes Zelt mit Schildern, die auf Coronaimpfung hinweisen
Erste Corona-Impfung im Mai 2021

SEHHELDIN YEAHS 2: Webinar und Feedback

Webinar: Verluste mit dem Leben verweben (Dezember 2021)

Ich beschäftige mich schon länger mit den Themen „Akzeptanz“ (was heißt es eigentlich, eine chronische Krankheit zu akzeptieren?) und Trauerprozess bei gesundheitlichen Verlusten. Auf meinem eigenen Weg bin ich da immer wieder veralteten Theorien und Ideen begegnet, die mich verstört haben. Aus diesem eigenen Erleben bin ich auf Suche gegangen nach neuen Forschungen und Ansätzen – die mich unglaublich erleichtert haben. Ich will, dass dies andere Sehheld*innen auch erfahren!

Komplexe Themen. Im Dezember habe ich also kurzerhand einen Webinartermin angesetzt und sechs sehr unterschiedliche Menschen gefragt, ob sie teilnehmen und mir dann Rückmeldung geben. Damit hatte ich auch eine Deadline :).

Erste Seite der Powerpoint 
Verluste mit dem Leben verweben (Titel)
Links das Bild einer japanischen Schale, die mit Gold repariert ist (Kintsugi)
Webinar der SEHHELDIN zum Thema Trauer bei gesundheitlichen Verlusten

Fazit: Mir hat es großen Spaß gemacht. Und vor Allem: Ich bin nun noch überzeugter, wie wichtig ein neuer, moderner Blick auf diese Themen ist. Die Rückmeldungen haben mich gestärkt. Die Technik hat noch geschluckt. (ich habe verstanden, woran es lag). Gelernt: Für eine offizielle Version ist es sinnvoll, die Zielgruppen zu trennen, weil ich das Thema anders anlege, wenn Berater*innen teilnehmen als wenn Betroffene zuhören. Noch ein schönes Ergebnis: Im März 2022 werde ich einen ähnlichen Vortrag für den Blinden-und Sehbehindertenverband durchführen, angeregt durch eine sehr offene Teilnehmerin, die bei Blickpunkt Auge (Sachsen) arbeitet.

Feedback
Feedback 🙂

Ein Feedback, das für alle steht:

Ich würde Dir tatsächlich 5 Punkte (von 5) geben für den Vortrag. Ich fand ihn sehr emotional berührend und sehr hilfreich – sowohl aus Sicht der Betroffenen als auch aus der Sicht des Coaches (es hilft mir natürlich, dass ich beides in einer Person bin). Und das erste, was ich sagen würde, ist tatsächlich: Berührend und inspirierend. Ermutigend. Hoffnungsvoll, mit sachlichem Hintergrund.

Nicole

Noch ein wundervolles Feedback nach zwei Probecoaching-Sitzungen:

Ich durfte zwei Probechoachings mit Anne erleben und das waren echte Augenöffner. Ich bin beschenkt mit Handlungsoptionen, raus aus dem Gefühl der Ohnmacht. Mit Ideen, was ich tun kann, damit sich der Angstnebel lichtet. Ich habe mich von Anne immer gesehen gefühlt.

Sie ist klar und gibt genau die Struktur, die nötig ist, damit ich die für mich stimmigen Schritte setzen kann. Neben wahren Gänsehautmomenten, haben wir auch viel gelacht. Die Erkenntnisse flossen mit Leichtigkeit und ich bin ermutigt, sie nun auch lebendig werden zu lassen. Auch wenn ich eigentlich in Problembewältigung geübt bin, war ich wirklich erstaunt, was sich mit Annes Begleitung in so kurzer Zeit in mir positiv verändert hat. Mit Hilfe geht’s eben doch besser. Da ich selbst aus einem beratenden Beruf komme, erlebte ich Annes Ansatz als große Bereicherung und Perspektivwechsel.  Anne stellt andere Fragen, ermöglicht andere Blickwinkel und gerade deshalb ist das Coaching so kraftvoll und empfehlenswert. Ich möchte Mut zum Ausprobieren machen, denn Annes Coaching war mir ein wertvoller Wegweiser.

Jennifer Sonntag, Diplom-Sozialpädagogin, Fernsehmoderatorin, Buchautorin

Klar, das ist auch Werbung für mich, die hilft, Vertrauen aufzubauen, wenn du mich noch nicht kennst. Aber noch so viel mehr: Ich habe so viel Jahre Erfahrung als Coach – aber mit teilweise ganz anderen Themen und Schwerpunkten. Jennys Themen waren für mich neu. Es hat mich wirklich mit Glück erfüllt zu merken und von ihr zu hören: Meine langen Jahre Berufs- und Lebenserfahrung, meine intensive Beschäftigung mit Thematiken, die in Krisen so wichtig sind und natürlich auch mein ganz eigener Weg in den letzten Jahren machen mich zu einer richtig guten Begleitung für Menschen, deren Leben auch auf dem Kopf steht, weil eine Krankheit alles verändert.

Aussichten

2022. Ich veröffentliche diesen Jahresrückblick am 22. Januar. Schon jetzt ist klar, es wird sich Einiges ändern.

  • Im Frühjahr steht ein Umzug an. (Ich bleibe in Nimwegen, Niederlande. Mehr, wenn es so weit ist 😉 Eine große Veränderung.
  • Ich habe immer klarer im Kopf, wo ich hinmöchte mit der SEHHELDIN.
  • Ich habe mir vorgenommen, fokussierter zu sein, damit meine Kraft auch ausreicht und ihr alle noch besser verstehen könnt, für was ich stehe mit meinen Angeboten und wer bei mir genau richtig ist. Drück die Daumen, dass es mir gelingt!
  • Vieles ist offen, denn meine Augen verschlechtern sich und ich habe keine Ahnung, wann sie in welcher Form mein Leben weiter verändern. Ich weiß nur: Ich möchte weiter im Innersten an meiner Basis bauen, die ich mehr als Alles nötig habe für das, was mich da noch erwartet.
  • Ich habe zig Ideen für Austausch, Input, Webinare. Die sortiere ich jetzt erst mal (Fokus, du weißt) und schaue, was ich damit mache.

Meine zwei Worte für 2022

Irgendwie wollte ich andere Worte, aber diese zwei kamen immer wieder bei mir vorbei. Also sind es jetzt diese beiden:

Leichtigkeit und Verbindung

In diesem Sinne: Auf ein reiches, leichtes, tiefsinniges, beschwingtes, mutiges, zuversichtliches und verbundenes Jahr 2022!


Ich weiß, das ist mein Jahresrückblick. Kannst du doch etwas für dich mitnehmen? Berührt dich etwas? Möchtest du nachfragen? Dann schreibe doch gleich einen Kommentar. Ich antworte auch – immer!.

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